Dario, Artan und ich flogen am Dienstag (4. Dezember) mit Swiss von Genf via Zürich nach São Paulo, und zwar auf den Flughafen Guarulhos. Dort holten wir zuerst unser Gepäck ab, passierten die Personen- und Zollkontrolle und begaben uns zum Taxistand des Flughafens. Hier fragten wir, wo sich die Haltestelle für den Shattle-Bus befindet, der den einen Flughafen mit dem anderen verbindet. Wer die Bordkarte für den Anschlussflug ab Conghonhas vorweist, kann den Bus der entsprechenden Fluggesellschaft, in unserem Fall GOL, gratis benutzen. Die Fahrt dauerte infolge von Staus eine gute Stunde. Schliesslich kamen wir aber in Congonhas an, wo wir am frühen Nachmittag den Flug weiter nach Campo Grande nahmen. Vorher gönnten wir uns aber den ersten pao de quejo (luftige Brötchen aus Maniokmehl mit etwas Käse) und Orangensaft. Unser Flug nach Campo Grande hatte aber leider infogle meteorologischer Einflüsse, wie es offiziell hiess, eine Stunde Verspätung. Damit überquerten wir seit Dienstagabend mehrere Zeitzonen: Mitteleuropa (Schweiz +1h zur Weltzeit in Greenwich), Ostbrasilien (-2h) und Zentralbrasilien (-3h). Und in Campo Grande waren wir noch nicht am Ziel.
Miranda (Mato Grosso do Sul)
Hier, in Campo Grande, der Hauptstadt des Bundesstaates Mato Grosso do Sul, mieteten wir bei Movido ein Auto, einen Chevrolet Onix, und fuhren in den südlichen Pantanal nach Miranda, wo wir kurz nach Einbruch der Dunkelheit recht müde und etwas hungrig auf Anhieb das «Pantanal Hotel» fanden. Nach dem Einchecken, sassen wir bald bei knapp 28 Grad im Freien am Tisch und genossen picanha na chapa (ein grilliertes Filet) mit mandioca grelhada, (einer Art Frites, aber aus Maniok statt Kartoffel), Salat, Fruchtsaft bzw um Original (bem gelada), Biermarke aus Paraná.

Die picanha erwies sich als etwas zäh. Wir bereuten, nicht auf den Vorschlag eingegangen zu sein, ein Fischgericht des Hauses bestellt zu haben. Denn Miranda ist zwar Flugstunden vom Meer entfernt. Aber im Pantanal gibt es natürlich ein sehr reiches Angebot an Süsswasserfischen, wovon der Piranha nur einer ist.
Südlicher Pantanal
Das südamerikanische Pantanal ist eines der grössten Binnenland-Feuchtgebiete der Welt. Im brasilianischen Sommer (der Regenzeit von Dezember bis März) füllen sich die vielen Wasserspeicher, Flüsse, Nebenflüsse, Flussarme mit Wasser, während sich während der Trockenzeit (Juni bis September) diese Wasserspeicher wieder langsam entleeren und teilweise sogar austrocken. Der Rio Paraguay, der die Tiefebene des Pantanal entwässert, hat auf seinen 600 km ein Gefälle von gerade mal 30 m. Aus diesem Grund fliesst das Wasser nur sehr langsam ab. Diesem natürlichen Prozess haben sich viele Pflanzen und Tiere gut angepasst.
Miranda liegt im südlichen Teil des Pantanal. Hier verbrachten wir einen Tag auf der Fazenda San Francisco. Diese Fazenda hat sich in den letzten 20 Jahren ein zusätzliches ökonomisches Standbein aufgebaut: den Tourismus.
Fazenda San Francisco
Heute fuhren wir früh los und trafen schon um 07:40 auf der Fazenda San Francisco ein, wo wir uns an der Recepção meldeten. Dann starteten wir mit einer Gruppe von Touristen zu einer Fotosafari.
Die Fazenda trägt den amerikanischen Namen San Francisco (nicht São Francisco), weil der Besitzer seinerzeit in den USA Medizin studierte, dort seine spätere Frau kennenlernte und im Gedenken an diese Zeit und die amerikanische Herkunft seiner Frau diese Fazenda mit der amerikanischen Bezeichnung versah.
Die Fazenda umfasst rund 15’000 ha und ist in drei Bereichen aktiv: Erstens arbeitet die Fazenda mit Rinderzucht, zweitens mit landwirtschaftlichen Produkten, vor allem Reisanbau und das dritte und jüngste Standbein ist der Tourismus, zu dem aber auch Forschung und Entwicklung in Richtung Schutz der Artenvielfalt und der Nachhaltigkeit gehören.
Am Nachmittag glitten wir dann mit einem doppelstöckigen Floss auf einem Arm des Mirandaflusses dahin und sahen Reiher, Falken, Kaiman. Ausserdem fischten wir einige Piranhas.
Am Freitag fuhren wir zuerst zu «María do Jacaré», einem von der lokalen Bevölkerung so genannten Teich an der Bundesstrasse, wo viele Kaimane täglich von einer Frau (genannt «Kaiman-Maria») mit Fleisch verwöhnt werden. Dieser Ausflug erwies sich wegen des hohen Wasserstands als Flop. Denn die Kaimane waren im riesigen Gelände nicht mehr wie im August vor einem Jahr an einem Ort konzentriert, sondern versteckt. Wir sahen nur zwei Kaimane im Wasser.
Bonito
Dann fuhren wir wieder zurück nach Miranda und von hier Richtung Bonito. Etwa 10 km vor Bonito verliessen wir die BR (Bundesstrasse / Nationalstrasse) und fuhren auf einer Naturstrasse 7km bis zum «Nascente Azul». Bonito liegt auf der Hochebene der Serra da Bodoquena.
Nascente Azul
Nascente Azul ist ein Erholungsgelände mit Freiluft-Schwimmbädern, Restaurationsbetrieb, Toiletten, Duschen, Schliessfächern und dem Ausgangspunkt für eine Schnorcheltour. Wir liessen uns zuerst das Mittagessen schmecken, das sich jeder am reichhaltigen Buffet selbst zusammengestellt hatte. Das Buffet ist ein Pauschalangebot. Man kann sich die Teller selbst zusammenstellen (Rindsfleisch, Pouletfleisch, Schmorbraten, Reis, Polenta, Spaghetti, Randen‑, Rüebli‑, Tomatensalat, Chuchu, Maniok, …) dazu auch verschiedene Desserts. Nur die Getränke werden separat berechnet.
Wir genossen die «Flutuação», das Schnorcheln, im kristallklaren Wasser des Nascente Azu. Nach einer kurzen Pause begaben wir uns auf den Weg nach Bonito. Wir mussten dort ja noch unsere Reiseagentur kontaktieren. die «ABN Agência Brazil Nature», um unsere Vouchers in Empfang zu nehmen und den noch ausstehenden Restbetrag zu bezahlen. Ausserdem war ja unsere reservierte Pousada Diamante voll. Wir fuhren aber nach dem Besuch der Reiseagentur direkt zu dieser Pousada, wo uns mitgeteilt wurde, dass unsere Plätze in der gleichwertigen «Pousada do Joca» reserviert seien. Also begaben wir uns zu dieser Pousada. Sie hatten ein letztes Zimmer – eines mit 4 Kajütenbetten, ohne Badetücher und ohne Seife. Die Dusche funktionierte, das war wichtig. Aber entgegen der Dokumente von Briana, die unsere Reservationen organisiert und vorfinanziert hatte (muito obrigado Briana), mussten wir hier den vollen Betrag bezahlen, obwohl Briana bei der Reservation den Betrag schon überwiesen hatte. Die Chefin der Pousada versicherte aber, dass kein Betrag bezahlt wurde. Also bezahlte ich. Weil aber das Kartenlesegerät keine Daten übermitteln konnte, konnte ich erst am folgenden Tag bezahlen. Später erwies es sich als richtig, dass Brianas Überweisung weder von Booking.com noch von der Pousada «abgebucht» worden war. Die Besitzer der Pousada waren aber sehr freundlich und beim Frühstück auch leutselig, ohne aber aufsässig zu sein.

Boca da Onça
Schon früh verliessen wir unsere Pousada in Bonito und fuhren zuerst etwa 60 km auf der BR, dann etwa 14 km über eine Naturstrasse zur so genannten Boca da Onça, dem Ausgangspunkt für geführte Touren, auf denen man an 5 kleineren und grösseren Wasserfällen vorbeikommt. In einigen natürlichen Bassins kann man auch schwimmen. Verschiedene Nebenflüsse fallen über Klippen in den Canion des Salobra-Flusses. Von diesem Fluss stammen einige spektakuläre Aufnahmen des bekannten Süsswasser-Profifotografen Michel Roggo.
Die Führer geben Erklärungen ab zu Bäumen und Früchten, Tieren und natürlich zur Geografie der Region. Ausserdem wird viel Wert auf Sicherheit gelegt. Deswegen müssen alle Besucher ein Formular ausfüllen.
Rio da Prata
Weil unsere Unterwasseraufnahmen zu Hause erst auf ein anderes Format transformiert werden müssen, verlinken wir hier einen Video-Clip von Youtube.
Der «Buraco das Araras» erwies sich als Flop. Wahrscheinlich war es bei weit nahezu 40 Grad Celsius auch den Aras zu heiss. Wir sahen sie nicht. Vor einem Jahr waren Dario und ich im August hier. Damals sahen wir mehrere Aras, immer wieder flogen sie von einer Seite auf die andere, sassen auch in der Nähe auf Ästen. Ausserdem beobachteten wir damals auch einen Specht, zwei Tucanos und natürlich noch anderes Getier. Diesmal war ausser einer beeinruckenden Pflanzenwelt und einer ausserordentlichen Hitze nichts Aussergewöhnliches wahrzunehmen.
Rio de Janeiro
Von Bonito fuhren wir um 08:30 Uhr los Richtung Campo Grande. Dort mussten wir unser Mietauto abgeben. Dann nahmen wir unseren Flug nach São Paulo Congonhas und von dort den Anschlussflug nach Rio de Janeiro, Santos Dumont, wo wir noch bei Tag ankamen. Ein Taxi brachte uns schliesslich in unsere Privatwohnung im Quartier Copacabana.
Nach zwei heissen Tagen (teils über 40 Grad am Schatten) nahmen wir auf dem Flughafen Santos Dumont unseren reservierten Flug nach São Luís (via Brasília). Leider hatte unser Flug schon in Rio zwei Stunden Verspätung. Deshalb kamen wir im Hotel in São Luís erst um 02:00 Uhr in der Nacht an und konnten bis 06.00 Uhr schlafen. Denn um 07:00 Uhr sollten wir für die Fahrt nach Barreirinhas bereit sein.
Lençois Maranhenses
Wir frühstückten mit ziemlichem Appetit im Hotel Soft Win in São Luís, der Hauptstadt des Teilstaates Maranhão. Wir befinden uns nun im Nordosten, wo es im Unterschied zum Südosten (São Paulo, Rio de Janeiro, Espírito Santo) keine Sommerzeit gibt. Darum mussten wir unsere Uhren wieder um eine Stunde zurückdrehen..
Wir besuchen die «Lençois Maranhenses». Dieser Nationalpark ist ein nationales Naturschutzgebiet von 156’586 ha.

Zu dieser Küstenlandschaft gehören Dünen, Mangroven und Landzungen, geformt von starken Winden und regelmässigem Regen.
Barreirinhas
Unser Ausgangspunkt in den Lençois Maranhenses ist die Ortschaft Barreirinhas. Hier bezogen wir nach einer gut vierstündigen Autofahrt ab São Luis die Pousada do Rio.
Nebst der einmaligen Landschaft gibt es hier auch einige Früchte, die typisch sind für diese Region: Die Bacuri-Palme wächst in Amazonien und den angrenzenden Teilstaaten des Nordens und Nordostens. Aus ihrer Frucht werden Desserts (z.B. Mousse de Bacuri), Fruchtsaft, Glacé, Gelée und Konfituren hergestellt. Ihr Latexstoff wird für medizinische und kosmetische Produkte verwendet. Das Bacuri-Öl und die Bacuri-Butter sind populär in der lokalen Volksmedizin (z.B. zur Linderung von Spinnen- und Schlangenbissen oder als Wundermittel gegen Rheuma und Arthritis).
Auch die Buriti-Palme ist typisch in dieser Region, sie ist allerdings auch im Südosten und Südwesten (bis Mato Grosso do Sul) bekannt. Sie wächst sehr hoch. Ihre Frucht kann gegessen oder zu Fruchtsaft, Glacé, Desserts, Konfiture usw. verarbeitet werden. Aus den jungen Blättern wird eine Faser gewonnen, die «Burití-Seide», die zu Netzen, Teppichen, Taschen und für Schmuck verwendet werden. Auch das Holz wird gern z.B. in der Möbelindustrie verwendet, weil es leicht und widerstandsfähig ist. (Foto: aus Wiki-Commons von Didier Descouens )
Açaí ist die Frucht einer südamerikanischen Palmenart (Euterpe oleracea, brasilianisch açaizeiro). Diese Palme ist für die Regionen, in denen sie wächst, wirtschaftlich bedeutend, da sowohl die Früchte als auch die Palmherzen essbar sind und die Blätter und das Holz vielseitig verwertbar ist. Die fleischige Fruchtmasse wird – mit Wasser vermischt – zu einem Getränk und in ganz Brasilien zu Sorbet verarbeitet.
In Europa ist die Frucht üblicherweise als gefriergetrocknetes Pulver oder als tiefgefrorenes Püréé erhältlich. Der Verzehr von rohen Açai-Beeren kann zur Ansteckung mit dem Erreger der Chagas-Krankheit führen, weil der Kot von Raubwanzen auf den Beeren zu finden ist.
Zwar ist die Frucht des Cupuaçu (Grossblütiger Kakao) ähnlich nutzbar wie diejenige des verwandten Kakaos (beides Malvengewächse), hat aber im Vergleich zu Kakao in Europa keine kommerzielle Bedeutung. In Brasilien wird das Cupuaçu-Fruchtfleisch mit Zucker versetzt zu Getränken, Eiscremes, Joghurts, Marmeladen und dergleichen oder ähnlich der Kakao-Butter zu Cupuaçu-Schokolade, der in Brasilien so genannten Cupulate, verarbeitet.
Wir hatten im Voraus einen Ausflug mit einem Schnellboot nach Caburé gebucht. Bei der ersten Landung trafen wir bei einer Ansammlung von Lanchonettes, Touristen, Kiosk und WCs auf Kapuzineraffen, die sich längst auf die Touristen eingestellt hatten. In einem Fischerdorf sahen wir, wie am Pier mit primitivsten Hilfsmitteln Fische grilliert bzw. in einer Sauce zubereitet wurden. Zwar roch es fein, aber die hygienischen Verhältnisse waren wenig einladend. Wir bestiegen den nahegelegenen Leuchtturm, von wie wir einen fantastischen Rundblick geniessen konnten. Auf dem Rückweg kosteten wir noch Buriti-Glacé. Es schmeckte gut, aber aussergewöhnlich.
Auf unserem letzten Ausflug fuhren wir über die Dünen nach Atins. Dort bestellten wir bei Luzia (oder Antonio) «die besten Crevetten weit und breit». Nach der Bestellung gingen wir an den Strand, damit die Küche Zeit hatte, unser Mittagessen zuzubereiten.
Tatsächlich waren die Crevetten sagenhaft lecker; wir hatten eine Portion grillierte und eine Portion mit Sauce bestellt – nebst allen üblichen Zutaten (Bohnen, Reis, Salat). Nach dem Essen legten wir uns in aufgespannten Hängematten in den Schatten.
Casa da Farinha
Wir besuchten die «Casa da Farinha» in Barreirinhas. Hier produzieren sie noch auf traditionelle Weise farinha (= Mehl). Die Brasilianer verstehen unter farinha nicht etwa Weizenmehl, sondern Maniokmehl. Maniok ist kein Getreide, sondern eine Knollenfrucht und wird in der Küche ähnlich zubereitet wie die Kartoffel. Maniok ist giftig – ähnlich der rohen Kartoffel. Es gibt aber eine ungiftige und eine giftige Maniokart, die mandioca brava ist auch in gekochtem Zustand giftig. Die ungiftige Maniokknolle wird zuerst geschält, dann im Salzwasser gekocht. So kann man sie essen, oder noch braten. Das ergibt etwas ungleichmässig geformte Frites. Aus gekochtem Maniok lässt sich auch Stock/purrée zubereiten.
Für die Herstellung von farinha (Maniokmehl) kann die ungiftige oder die giftige Maniokart benutzt werden. Zuerst muss man die Maniokknollen schälen, abspülen, dann fein reiben. Diese Masse wird dann in ein Tipiti, einen schlauchähnlichen, sehr flexiblen Behälter aus Palm-Fasern gefüllt und ausgepresst. Durch den Entzug der Flüssigkeit wird die Maniokmasse entgiftet – wenn denn der giftige Maniok verarbeitet wurde. Der Maniokmasse wird durch diesen Pressvorgang 90 – 95 Prozent der Flüssigkeit entzogen. Anschliessend kann die flockige Maniok-Masse direkt geröstet werden. Je nach Röstart entstehen verschiedene Körnungsgrade. Vor dem Rösten kann die Maniokmasse aber auch noch eine Gärung durchlaufen. So entsteht die «farinha azeda», ohne Gährung entsteht nach dem Rösten eine «farinha doce».
Curitiba, PR
Ein Blitzbesuch galt der Schweizerschule in Curitiba. Sie konnte ihre Schülerzahlen in den letzten 18 Jahren verdoppeln. Das geht natürlich einher mit einem erhöhten Raumbedarf. Deshalb ist die Schule seit gut zwei Jahren daran, auf einer angrenzenden Parzelle, die sie vor einigen Jahren erstanden hat, weitere Schulgebäude zu errichten. Sie werden dereinst mit einer Passarelle, die über die Strasse führt, verbunden sein.

Über die Schweizerschule Curitiba informiert die Webseite des Colégio Suíço-Brasileiro de Curitiba.
Und um in Erinnerungen zu schwelgen und gleichzeitig zu Abend zu essen (wir hatten keine Zeit für ein Mittagessen), besuchten wir das Vallejo, eine Churrascaria in der Nähe der Schweizerschule, wo wir es uns schmecken liessen. Churrascarias funktionieren so: Man bezahlt eine Pauschale und kann sich dafür am Buffet à discretion bedienen. Die Kellner kommen immer wieder, zeigen saftig grillierte Fleischstücke am Spiess und fragen, ob man davon möchte. Auch das à discretion. Wer sich den Bauch vor Hunger schon zu Beginn mit Würsten füllt, ist selber schuld, wenn er bei der Picanha oder dem filet argentino nicht mehr mithalten kann. Die Getränke und (im Vallejo) spezielle Desserts (nicht vom Buffet, z.B. Glacé, Mousse au chocolat) werden separat berechnet.
Am Buffet werden z.B. angeboten: Salate (gekochte Randen, Rüebli, grüne Bohnen, Mais, Tomaten, Rucola und andere grüne Salate), Beilagen (verschiedener Reis, gekochte Eier, Wachteleier, Polenta, Kartoffelpürree, Pommes-frites, Polenta-frites, grillierte Ananas, Spagetthi, Gratins, Bohnen), dazu auch farinha (Maniokmehl), Farofa (Maniokmehl, mit Zwiebeln, Eiern…), Pimenta (Chili-Schoten in Öl), carne do boi da canela (Schmorbraten), Desserts (Pudding, crême brulée, mousse au maracuja …
Das Fleisch wird von den Kellnern immer wieder am Tisch präsentiert: Unter anderem gibt es vom Rind: Picanha (bem/mal pasada), Cupim (Rückenhöcker des Zebu-Rindes), costela, Frauda, filet argentino und viele andere Stücke, vom Poulet: Herzen, vom Schwein: Costela, vom Javali (Wildschwein), manchmal auch carneiro (Lamm) und grillierte, in Zimt gewendete Ananas, von der man sich ein Stück abschneiden lassen kann.
Foz do Iguaçu
Von Curitiba flogen wir via São Paulo, Guarulhos, nach Foz do Iguaçu. Schon am Nachmittag besuchten wir den Marco dos Tres Nações, das Dreiländereck, wo sich Brasilien, Argentinien und Paraguay treffen. Das ist ein touristischer Punkt mit Gastronomiebetrieben, wie man sie auch in der Schweiz findet. Souvenirläden fehlen nicht. Die Aussicht finde ich nicht besonders, der symbolische Gehalt ist wichtiger und wird für meinen Geschmack zu sehr á la Holywood inszeniert (mit lebensgrossen Indianerfiguren für Selfies, Palisaden und Befestigungsmauern).
Parque das Aves
Zuerst besuchten wir dann am Morgen den Parque das Aves, den international bekannten Vogelpark.
Diesen Vogelpark hatte ich schon sehr beeindruckend gefunden, als ich mit Leida und meiner Mutter zum ersten Mal hier war. Das war im Dezember 1995; Lucas war gerade mal 16 Monate alt. Damals gab es noch viele Aras und andere Papageien, die frei herumflogen, sich teilweise sogar auf die Schultern von Touristen niederliessen. Heute, rund 24 Jahre später ist alles viel kontrollierter; die Tiere, die wir im Parque sehen, leben alle in riesigen Volièren. Überall stehen ParkwächterInnen, die dafür sorgen, dass die Tiere in Ruhe gelassen und nicht gefüttert werden.
Danach begaben wir uns in den nahegelegenen Nationalpark der Iguaçu-Wasserfälle. Hier stürzen die gewaltigen Wassermassen des Iguaçu-Flusses über mehrere Stufen in ein schmales Tobel, das wenige Kilometer flussabwärts in den Paraná-Fluss mündet.
Cataratas do Foz do Iguaçu
Wir besichtigten zuerst die brasilianische Seite der Wasserfälle. Es windete ziemlich stark. Manchmal fielen kleinere Äste von den Bäumen
Schliesslich begaben wir uns auch auf die argentinische Seite des Iguaçu, die grösser ist als die brasilianische Seite. Nach dem Passieren der Zoll- / Personenkontrolle beider Länder, brachte uns das Taxi zum Eingang. Hier warteten wir auf den parkeigenen Zug, der uns bis zur Endstation, dem Zugang zur Garganta do Diabo, führte.
Obiges Video ist zu gross. Ist mit Moleque verlinkt.
Im Zug sprachen wir mit einem äquatorianischen Paar, das Europa ein wenig kennt, weil sie zu Hause Wandverkleidungen (Tapeten etc.) verkaufen. Deshalb haben sie Kontakte mit einschlägigen Produzenten in Europa. Im Verlauf des Gesprächs kamen wir – wegen der Schweiz – schnell auf Schokolade zu sprechen. Sie meinten, dass eine der weltweit besten Schokoladen in ihrem Land produziert würde. Das sagten sie nicht einfach, weil sie selbst Äquatorianer waren, sondern weil die Schokolade bzw. der Kakao bei internationalen Wettbewerbe erste Preise geholt hatte. Die Kakaoproduktion heisst Pacari. Gut zu wissen, dass im Ausland die Schweizer Schokolade nicht überall und von allen als die Weltbeste angesehen wird.
obiges Video habe ich mit Pinnacle Studio erstellt. Es ist vermutlich zu gross.
Itaipu binacional
An unserem letzten Tag in Foz do Iguaçu fuhren wir mit einem Uber-Taxi zum Tourismusbüro von Itaipu Binacional und buchten dort die Panoroma-Tour mit dem firmeneigenen Bus, weil wir für andere Touren zu wenig Zeit hatten
Itaipú ist seit 1982 in Betrieb, seit 2004 mit 20 Turbinen. Dank der relativ kleinen saisonalen Schwankungen der Wasserzufuhr des Paraná-Flusses und der hohen Auslastung der Turbinen übertrifft die Jahresenergieproduktion (103 Terawattstunden) meist jene der chinesischen Drei-Schluchten-Talsperre. (Zum Vergleich: Das Kernkraftwerk Isar mit der weltweit höchsten Jahresproduktion im Jahr 2006 lieferte 12,4 Terawattstunden). Durch 2 Turbinen des Itaipú-Kraftwerks fliesst pro Sekunde fast soviel Wasser wie pro Sekunde über den imposanten Foz do Iguaçu stürzt.
Baubeginn: 1974, Inbetriebnahme der ersten Turbine 1982, 1991 der 18. Turbine, 2004 zwei zusätzliche Turbinen. Am Bau waren rund 34’000 Arbeiter beschäftigt, davon kamen 145 ums Leben. Insgesamt mussten 40’000 Menschen – darunter sehr viele einheimische Guaraní-Indianer – umgesiedelt werden. Ausserdem wurde Regenwald abgeholzt und im Bereich des Stausees dauerhaft überflutet.
Vitória, ES
Vitória ist vorläufige Endstation unserer Reise. Hier wohnt die Mutter meiner Frau und die meisten ihrer Geschwister.
Vitória ist die Hauptstadt des Bundesstaates Espirito Santo.
Vitória ist die Hauptstadt des Bundesstaates Espírito Santo. Dieser Staat ist etwas grösser als die Schweiz. Die Hauptstadt Vitória zählt auf ihrem Gemeindegebiet 358’000 Einwohner; Vila Velha, das mit Vitória eng verflochten ist, zählt 486’000 Einwohner (ist also grösser als die Hauptstadt). Es gibt zwei Häfen, einen in der Altstadt, wo der Zugang für den Verkehr und somit für Waren beschränkt ist, und den Hafen Tubarão, der spezialisiert ist für den Export von Eisenerz (80 Milionen Tonnen/Jahr).
Oben kommt ein Video zu Vitória
O ano novo començou com sol brilhante.

Santa Cruz, ES
Der Ursprung der Gemeinde Santa Cruz begann mit dem Weiler Aldeia Nova , einer Gründung der Jesuiten von 1556, am Ufer des Flusses Piraqueaçu. Während der Kolonializeit und des portugiesischen Kolonialreichs spielte diese Region keine wichtige Rolle. 1874 liess sich der Österreicher (Südtiroler) Pietro Tabacchi in dieser Region nieder und gründete im Gedenken an seine Herkunft die Fazenda Nova Trento. Später sorgte er für die Niederlassung von 386 Personen aus dem österreichisch-ungarischen Reich (vor allem aus der Region von Valsugana, Südtirol, und 2 Familien aus dem Veneto). 1848 wurde die Gemeinde Santa Cruz (heute Aracruz) mit Sitz in der Ortschaft Santa Cruz gegründet. Aber erst 1892 bekam Santa Cruz den Rang einer Stadt. Dank seines Hafens am rio Piraqueaçu, der viel befahren war, prosperierte die Stadt. Aber mit dem Bau der Eisenbahn von Vitória nach Minas Gerais und der Nationalstrasse BR-101 verlor der Hafen ab 1940 seine Bedeutung. 1948 wurde die Verlagerung des Gemeindesitzes von Santa Cruz nach Aracruz beschlossen, denn Santa Cruz liegt am Rande des Gemeindegebietes. Infolge des Protestes der Bevölkerung von Santa Cruz wurde die Verlagerung ins Zentrum des Gemeindegebietes nach Aracruz aber erst 1950 unter Polizeischutz vollzogen. Die Gemeinde Aracruz umfasst 1436 km2. Damit ist diese Gemeine fast so gross wie der Kanton Freiburg (1670 km2).