Am Sonntag, 3. Februar fuhren Leida und ich mit Altamir Richtung Domingos Martins, via Caxixe Frio zur «Gruta do Limoeiro».

Limoeira-Höhle
Altamir hatte grundsätzliche Informationen über diese Grotte eingeholt. Auf dem Weg mussten wir mehrmals nach dem Weg fragen.
Die Karte von Google Maps zeigt unseren Weg. Sie zeigt aber nicht, wo wir riesige «Pão de queixo» assen, wo wir nach dem Weg fragen mussten und wo wir beispielsweise vor einer verschlossenen Kirche (Sonntag, gegen Mittag) standen.
Wir hatten gut gefrühstückt. Dann legten wir nach Pedra Azul an der BR 262 in einer Lanchonette einen Halt ein. Hier tranken wir Kaffee und je einen riesigen Pão de queixo bzw. einen misto quente. Danach führte unser Weg von der BR262 weg in Richtung Caxixe Frio. Irgendwo auf dem Land war ein ganzes Dorf auf den Beinen, die Häuser und Gärten waren geschmückt, an den Strassen Verkaufsstände – offensichtlich ein Dorffest. Wir durchfuhren das Dorf ohne anzuhalten.
Orgendwann mussten wir nach dem Weg zur Gruta do Limoeiro fragen. Schliesslich kamen wir gegen 13:30 Uhr dort an. Die nächste Führung in die Grotte startete erst um 14 Uhr – Gelegenheit im kleinen Laden noch Souvenirs und Kunsthandwerkliches anzuschauen und zu kaufen.
Die Führung durch die Grotte begann mit der Aushändigung von Schutzhelmen. Daran schloss sich eine Einführung im eigens dafür eingerichteten Schauraum an. Einige grosse Bildtafeln zeigten Fotos von Ausgrabungen, Skeletten und den eingeborenen Indios, Puris, dieser Region, dazu ausführliche Bildlegenden. Unser Guide machte eine kurze Einführung. Einige archeologische Funde menschlicher Überreste reichen bis 4’500 Jahre zurück. Auch Skelette von Indianern aus der Kolonialzeit wurden ausgegraben. Tatsächlich ist historisch, dass es in dieser Gegend blutige Kämpfe zwischen den eindringenen Siedlern und den eingeborenen Indianern, den Botocudos und den Puris, gab. Schade, dass es in Wikipedia noch keinen Eintrag zu dieser Höhle mit den archeologischen Funden gibt.
Herrschaftshaus der Fazenda do Centro
Auf unserer Weiterreise steuerten wir auf «Casarão da Fazenda do Centro», das Herrschaftshaus der Fazenda do Centro zu. Die Besichtigung kostet einen bescheidenen Beitrag. Zuerst führte uns die Angestellte ein in die nationale und lokale Geschichte des Hauses. Natürlich lebten und arbeiteten hier um die 600 Sklaven. Die Fazenda erzeugte Kaffee, Reis, Bohnen und andere Lebensmittel. Nach der Einführung besichtigten wir im Erdgeschoss den Festsaal, der später zur Kirche umfunktioniert wurde, wo viele Taufen und Hochzeiten stattfanden. Ausserdem befindet sich hier die Küche, mehrere Speisesäle und weitere Räume. Am Sonntag wird den Gästen in diesen Räumen ein Mittagessen serviert. Der Ofen in der Küche war noc warm, aber wir kamen mehrere Stunden zu spät. Alles war ordentlich aufgeräumt. Das Obergeschoss beherbergt vor allem Wohn- und Schlafzimmer. Mehr Informationen zu diesem historischen Gebäude mit seiner Geschichte findet sich auf Portugiesisch hier.
Nach dieser Besichtigung beschlossen wir, in einer Pousada in der Region zu übernachten. Nach einigem Suchen – unterstützt von der sehr hilfsbereiten Angestellten des Casarão und nach der Besichtigung der Pousada do Tonoli, die aber kein Abendessen mehr anzubieten hatte, entschieden wir uns für die Pousada Águas na Mata, in der Gemeinde Brejetuba, ES. Diese Pousada ist ruhig gelegen, an einem kleinen Wasserfall. Sie befindet sich noch im Aufbau, weshalb ein Raum noch einen rohe Boden hatte. Immerhin gab es wie in allen anderen Räumen, nebst einem bezogenen Bett auch ein Lavabo/WC und eine funktionierende Dusche mit Warmwasser. Die Gerentin war bereit, für uns extra noch ein Abendessen mit Polenta, Schnitzel vom Rind und Salat zuzubereiten. Um die Wartezeit auf das Essen zu verkürzen, tranken wir noch Bier, was es eigentlich in dieser Pousada nicht geben dürfte, da es eine alkoholfreie Pousada eines evangelischen Besitzers ist, was aber nirgends deklariert steht. Immerhin finden sich in den Mini-Bars, über die jedes Zimmer verfügt, je zwei Dosen Bier. Eine Frau aus Bahia, die mit Brüdern und Schwestern auch in der Pousada logierte, brachte uns noch ein Glas Wein, ein wenig Käse und Salzgebäck an den Tisch – zum Probieren, meinte sie.