Mein Aufenthalt in El Salvador

Ankunft in San Salvador

Nach ei­ner durch­zech­ten und durch­tanz­ten Nacht bei mei­ner Gast­fa­mi­lie in Ma­na­gua lan­dete das Flug­zeug auf dem in­ter­na­tio­na­len Flug­ha­fen von San Sal­va­dor. Nur drei oder vier Pas­sa­giere ver­lies­sen die Ma­schine. Das er­staunte mich. Flo­gen die an­de­ren alle nach Me­xiko wei­ter? Ich pas­sierte die Wa­ren- und Pass­kon­trolle pro­blem­los. In den Pass gab’s ei­nen Stem­pel E (Ent­rada) und die hand­schrift­li­che Zahl 10, die ich nicht ver­stand und von der ich auch kaum No­tiz nahm, was sich noch als gra­vie­ren­der Feh­ler her­aus­stel­len sollte.

Dann ver­liess ich die Flug­ha­fen­halle, um ein Taxi zu neh­men. Es gab aber kei­nes. Ein Mann sagte mir, dass am Nach­mit­tag die mi­cro­bu­ses ein­tref­fen wür­den, um Per­so­nen in die 50 km ent­fernte Haupt­stadt zu trans­por­tie­ren. Am Nach­mit­tag! Jetzt war kaum 11 Uhr. Ich war­tete und war­tete. Mir fie­len die ver­schie­de­nen be­waff­ne­ten Uni­for­mier­ten auf, wahr­schein­lich Grenz­po­li­zei, Si­cher­heits­po­li­zei, Mi­li­tär, Zoll­be­amte. Ein Sal­va­do­ria­ner, der auf sei­nen Wa­gen war­tete, be­klagte sich über die vie­len Mi­li­tärs im Land. Ich liess mich aber nicht dar­auf ein. Ein­zelne Au­tos ka­men und fuh­ren ab. Ei­nige muss­ten den Be­waff­ne­ten et­was be­zah­len, of­fen­bar da­mit sie Pas­sa­giere bzw. Wa­ren trans­por­tie­ren durf­ten.
Ein jo­fer von ei­nem Pick-up fragte mich, ob ich in die Haupt­stadt mit­fah­ren möchte. Auf der La­de­flä­che wa­ren noch wei­tere Män­ner, an­schei­nend Ar­bei­ter, von de­nen ich nicht wusste, ob sie zum Chauf­feur und sei­nem Pick-up ge­hör­ten oder ob sie zah­lende Pas­sa­giere seien. Ich fragte ihn, wie viel er für die Fahrt in die Haupt­stadt ver­lange. Er wollte 50 Co­lo­nes. Ich stieg eben­falls auf die La­de­flä­che zu mei­nem Ruck­sack. Wir fuh­ren los. Nach ei­ni­ger Zeit bo­gen wir von der Haupt­strasse ab. Dann ver­lies­sen bis auf ei­nen Pas­sa­gier alle das Fahr­zeug. Der jo­fer bat mich, in der Ka­bine Platz zu neh­men. Ich wech­selte in die Ka­bine. Wir fuh­ren wei­ter. Erst jetzt be­schlich mich eine Un­ruhe, weil mein Ge­päck zu Füs­sen des letz­ten Sal­va­do­ria­ners lag, von dem ich ja auch nicht wusste, ob er zum Fah­rer ge­hörte oder ob er ein zah­len­der Pas­sa­gier war wie ich. Je­den­falls war das eine ideale Mög­lich­keit, un­be­hin­dert und un­be­ob­ach­tet mei­nen Ruck­sack zu plün­dern. Ich wurde un­ru­hig. Wir fuh­ren … Nach ei­ner knap­pen Stunde tauchte San Sal­va­dor auf. Der letzte Pas­sa­gier auf der La­de­flä­che ver­liess un­ser Fahr­zeug. Ich er­klärte mei­nem jo­fer, dass ich ins Ho­tel Ritz Con­ti­nen­tal wollte. Er sagte, er wisse, wo sich das be­finde. Er wusste es nicht und hatte keine Ah­nung vom Kar­ten­le­sen. Wir fuh­ren noch min­des­tens eine halbe Stunde in der Stadt herum, ka­men aber im­mer wie­der an den glei­chen Häu­sern vor­bei. Im­mer wie­der musste er an­hal­ten und Pas­sa­giere nach dem Weg fra­gen. Ich wollte auf ein Taxi um­stei­gen. Er liess mich aber nicht ge­hen. Schliess­lich fan­den wir das Ho­tel. Als ich ihn be­zah­len wollte, hatte ich dum­mer­weise eine 50-Dol­lar-Note in der Hand, be­merkte mei­nen Irr­tum ge­rade noch recht­zei­tig. Er aber ver­steifte sich nun auf die Be­haup­tung, der ab­ge­machte Fahr­preis sei 50 US-$ und nicht 50 Co­lo­nes. Ich wandte mich an die Re­cep­cion. Sie fand den Preis zwar hoch, wollte sich aber nicht ein­mi­schen, weil sie nicht wisse, was wir ab­ge­macht hät­ten. Schliess­lich drohte ich mit der Po­li­zei. End­lich ver­schwand er mit ei­nem ver­driess­li­chen Ge­sicht. Ich er­le­digte das Check-in. Dann zeigte man mir das Zim­mer. Es gab nur Dop­pel­zim­mer. Ich duschte und streckte mich dann aufs Bett, um die heu­tige Reise erst mal zu ver­dauen. Der Ka­ter von heute mor­gen hatte sich be­reits gründ­lich verzogen.

Der Geist von Pfingsten

Ich war am 04. Juni 87 mit dem Flug­zeug von Ma­na­gua, Ni­ca­ra­gua, nach San Sal­va­dor ge­reist und in der Haupt­stadt im Ho­tel Ritz Con­ti­nen­tal ge­stran­det.
Am spä­te­ren Nach­mit­tag ver­suchte ich ein Taxi zu krie­gen, um Padre Da­niel auf­zu­su­chen. Aber na­tür­lich wollte ich nicht ein­fach vor dem Ho­tel ab­ge­holt wer­den. Ich wusste ja, dass ich vor­sich­tig sein musste. Dies be­son­ders des­halb, weil viele Mi­li­tärs ei­gene Ta­xi­un­ter­neh­men be­trei­ben und die Ta­xi­chauf­feure als Oh­ren der Ar­mee be­kannt sind. Aus die­sem Grund be­gab ich mich auf die Strasse, fla­nierte zu­nächst ein we­nig und schaute, ob ich ir­gendwo ein Taxi auf­trei­ben könne. Na­tür­lich gab es viele. Aber kei­nes er­weckte Ver­trauen. Ich ver­lor den Mut. Er­folg­los liess ich es blei­ben, kaufte Früchte, und dann trank ich un re­fresco und kehrte ins Ho­tel zu­rück. Am fol­gen­den Tag, ei­nem Frei­tag, un­ter­nahm ich den nächs­ten Ver­such. Wie­der hielt ich Aus­schau nach ei­nem Ver­trauen er­we­cken­den Ta­xi­chauf­feur. Aber weit und breit war kei­ner, oder dann nur in Mo­men­ten, wo ich mich zu be­ob­ach­tet fühlte. Ich kam in ein ru­hi­ge­res Quar­tier. Aber hier wa­ren die Ta­xis nicht mehr häu­fig. Die, wel­che ich sah, war­te­ten nicht auf Gäste. Nach ei­ni­ger Zeit hielt ich ei­nes an. Ich fragte den Chauf­feur, ob er das Quar­tier Qui­ño­nes kenne. Dort­hin wolle ich. Er be­jahte. Ich ver­ein­barte ei­nen Preis und stieg ein. Auf dem hin­te­ren Sitz sass eine äl­tere Frau. Ich dachte, es könnte die Mut­ter des Fah­rers sein. Wir fuh­ren. Plötz­lich fragte er die Frau nach dem Weg. Ich stutzte. Tat­säch­lich wusste er nicht, wo mein Ziel lag. Er musste mehr­mals an­hal­ten und Pas­san­ten nach dem Weg fra­gen. Wir wen­de­ten und fuh­ren wie­der durch das Zen­trum, dann in ein Aus­sen­quar­tier. Es wurde arm­se­lig und schmut­zig. Schliess­lich bo­gen wir von der Strasse ab in ein Hüt­ten­vier­tel. Mir wurde mul­mig im Ma­gen. Leute stan­den am Weg­rand, schau­ten nach dem gel­ben Taxi. Wer mochte in ei­nem Taxi in ein sol­ches Quar­tier kommen? 

Es gab keine Asphalt­strasse und of­fen­sicht­lich auch keine Keh­richt­be­sei­ti­gung. Schliess­lich hiel­ten wir vor ei­ner klei­nen Kir­che, eher ei­ner Ka­pelle. Hier wohnte also P. Da­niel. Ich stieg aus und fragte eine Frau nach P. Da­niel. Er sei nicht zu Hause, ant­wor­tete sie, ich solle mor­gen wie­der kom­men. Pues! Der Ta­xi­chauf­feur schien das ge­wusst zu ha­ben. Er hatte auf mich ge­war­tet und bot mir an, mich wie­der ins Zen­trum zu fah­ren. Ich war ein­ver­stan­den. Am fol­gen­den Tag wie­der­holte ich meine Ta­xi­fahrt mit dem glei­chen Er­geb­nis: Ei­nige Frauen hat­ten mir den Rat er­teilt, am si­chers­ten sei es, wenn ich am Sonn­tag um 9 Uhr in die Messe käme. Dann sei P. Da­niel hier.

So fuhr ich am Pfingst­sonn­tag zum drit­ten Mal in die­ses Vier­tel. Eine Frau führte mich ei­nen san­di­gen Ab­hang hin­auf. Nie­sel­re­gen. Am Fluss Alte und Junge bei ih­rer Sonn­tags­toi­lette. Wir ge­lang­ten zu ei­ner Bau­stelle. Das war die ent­ste­hende Kir­che, wo der ge­suchte Padre in ei­ner Stunde den Sonn­tags­got­tes­dienst le­sen würde. Ei­nige Jun­gen wa­ren da­mit be­schäf­tigt, Bänke für die Messe her­bei­zu­schlep­pen. Meine Füh­re­rin ver­ab­schie­dete sich. Ich war­tete. Plötz­lich kam ein Mann, der mich den Hü­gel hin­un­ter führte. Ich dachte ei­gent­lich, dass ich ihm hel­fen sollte, ir­gend­et­was in die Kir­che zu tra­gen. Denn diese Kir­che war ja noch nicht fer­tig. Sie be­stand nur aus ei­nem so­li­den Dach aus Zink­blech auf Holz­pfei­lern. Aber dann deu­tete der Mann auf eine Per­son und sagte, das sei der Padre, den ich su­che. Also ging ich zum Padre und stellte mich vor. Wie konnte ich mit ihm spre­chen? Er war nicht al­lein. Je­den­falls über­brachte ich ihm münd­li­che Grüsse von com­pa­ñe­ros, die im ni­ca­ra­gua­ni­schen Exil leb­ten. Der Padre be­grüsste mich und meinte, dass wir nach der Messe noch mit­ein­an­der re­den könn­ten. Denn jetzt hatte er tat­säch­lich alle Hände voll zu tun. Er in­stal­lierte Laut­spre­cher, gab den Leu­ten Aus­kunft, in­stru­ierte an­dere, was sie wie zu tun hät­ten usw. Dann be­gann die Messe mit ei­ni­ger Ver­spä­tung. Zu­erst ganz nor­mal. Aber an­statt ei­ner Pre­digt hat­ten die Ju­gend­li­chen et­was vor­be­rei­tet. Sie spiel­ten ihre ei­gene Ge­schichte ab 1970, wie sie Mais an­pflanz­ten, wie sie Tor­til­las klopf­ten. Nach 1975 be­gan­nen die Kon­fron­ta­tio­nen des Mi­li­tärs mit der Gue­rilla. Die Bau­ern wur­den von bei­den Sei­ten be­droht. Es gab Er­mor­dun­gen, Ent­füh­run­gen … und schliess­lich zer­störte das Erd­be­ben im Ok­to­ber 1986 auch noch viele Woh­nun­gen. Die Bau­ern, die Ar­men wur­den ob­dach­los. Sie be­setz­ten ein Ge­lände. Aber der dueño wollte dort Woh­nun­gen bauen, und des­halb muss­ten die läs­ti­gen Ob­dach­lo­sen ver­schwin­den. Die ga­ben aber nicht auf, son­dern or­ga­ni­sier­ten sich und hat­ten zum Teil Er­folg. Das al­les spiel­ten die Ju­gend­li­chen den An­we­sen­den vor. Im An­schluss an diese Im­pro­vi­sa­tion hielt der Padre eine kurze Pre­digt. Er wollte nicht lange spre­chen. Er wollte nur die Schluss­fol­ge­run­gen aus der sze­nisch dar­ge­stell­ten Ge­schichte zie­hen las­sen. Und zwar soll­ten die Gläu­bi­gen diese Fol­ge­run­gen zie­hen. Er fragte: «Was ist der Pfingst­geist des Gan­zen? Worin liegt die Kraft von Pfings­ten?» Eine Frau ant­wor­tete, die Be­trof­fe­nen hät­ten sich so­li­da­ri­siert und sich ver­stan­den wie da­mals die Apos­tel, und die So­li­da­ri­tät ma­che stark. Es ant­wor­te­ten noch mehr Leute in die­ser Rich­tung. Dann wurde das Schuld­be­kennt­nis ge­be­tet und gleich an­schlies­send ein Kind ge­tauft. Dann nahm die Messe wie­der ih­ren nor­ma­len Lauf.
Nach der Messe wurde ab­ge­räumt und ab­mon­tiert. Dann ging ich mit dem Padre, der mich am Ende der Messe den An­we­sen­den of­fi­zi­ell vor­ge­stellt hatte. Das ver­pflich­tet! Der Padre hatte es dann sehr ei­lig. Er führte mich in sein Haus. Wir spra­chen kurz, d.h. er sprach und ich hörte zu. Manch­mal stellte er eine Frage, die ich, so­bald ich sie ver­stan­den hatte, so gut es ging be­ant­wor­tete. Dann ver­lies­sen wir, d.h. ich und noch zwei an­dere junge Leute (Lai­en­hel­fer? So­zi­al­ar­bei­ter?) sein Haus. Mit ei­ner ca­mio­neta fuh­ren wir in eine an­dere Kirch­ge­meinde zu ei­nem Padre, der Platz für mich hatte. Hier wohnte ich nun vor­über­ge­hend. Bald fuhr mich der Padre, bei dem ich nun vor­über­ge­hend wohnte und der Pe­dro hiess und Spa­nier war, ins Ho­tel Ritz Con­ti­nen­tal. Ich be­stellte die Rech­nung und packte meine Sa­chen zu­sam­men. Padre Pe­dro schoss mir Co­lo­nes vor, da­mit ich die Rech­nung be­zah­len konnte. Aus die­sem Grund fuh­ren wir noch­mals zu ihm nach Hause, wo er das Geld hatte. Dann fuh­ren wir ins Ho­tel, wo ich die Rech­nung be­glich und meine Sa­chen ab­holte. Ich be­glich meine Rech­nung bei Padre Pe­dor mit Dol­lar. Spä­ter wech­selte er mir noch ei­nen Dol­lar­be­trag ge­gen Co­lo­nes. Wie es schien, hat der Pfar­rer oft un­an­ge­mel­det Gäste. Die Gäste setz­ten sich so selbst­ver­ständ­lich an den Tisch und ebenso selbst­ver­ständ­lich schickte er je­man­den Brot kau­fen oder spä­ter pan dulce zum Kaf­fee. Auch spä­ter wa­ren im­mer wie­der an­dere Leute hier. Isa­bel, eine junge So­zi­al­ar­bei­te­rin oder Pas­to­ral­as­sis­ten­tin, die aus dem glei­chen spa­ni­schen Dorf kam wie Pfar­rer Pe­dro, hatte ihr Zim­mer auch im Pfarr­haus. Sie beide setz­ten sich für die Recht­lo­sen und Ver­folg­ten ein – eine ge­lebte So­li­da­ri­tät mit ho­hem Ri­siko. Denn diese Art So­li­da­ri­tät wurde im­mer wie­der auch von der of­fi­zi­el­len Ka­tho­li­schen Kir­che ge­dros­selt oder gar ver­ra­ten. Und was der Olig­ar­chie El Sa­va­dors die Kir­chen­ver­tre­ter wert sind, hat sie be­wie­sen, als sie 1980 den Erz­bi­schof Mon­se­ñor Os­car Ar­nulfo Romero wäh­rend der Messe kalt­blü­tig erschoss.

In ei­nem aus­führ­li­chen Ge­spräch er­läu­terte mir der P. Pe­dro spä­ter, als wir al­lein wa­ren, die Si­tua­tion El Sal­va­dors: öko­no­misch, so­zial, mi­li­tä­risch und po­li­tisch. Schade, dass ich bei wei­tem nicht al­les ver­stand. Dies war mir sehr pein­lich. Er ver­sprach mir, mich am Mon­tag auf ei­nen Be­such in die Ge­meinde von des­pla­zados mitzunehmen.

Tres Ceibas – eine Kooperative von Vertriebenen

Am Mon­tag­mor­gen fragte mich P. Pe­dro, ob ich Lust hätte, ein paar Tage mit des­pla­zados zu ver­brin­gen. Ich be­jahte. Um die­sen neuen Auf­ent­halt zu er­mög­li­chen, be­nö­tigte ich ein perm­iso, eine Be­wil­li­gung, von der Be­treu­ungs­stelle der Apos­to­li­schen Nun­tia­tur in San Sal­va­dor. Wir fuh­ren dort­hin. Ich be­merkte, dass so­wohl P. Pe­dro als auch Isa­bel all­ge­mein be­kannt und ge­schätzt wa­ren. Mein perm­iso war dank der per­sön­li­chen Un­ter­stüt­zung der bei­den gar kein Pro­blem.
An­schlies­send fuh­ren wir los. Ich hatte we­nig Ge­päck – nur das Al­ler­nö­tigste, dar­un­ter Schreib­zeug und den Fo­to­ap­pa­rat. Wir nah­men die Aus­fall­strasse Rich­tung Apopa. Ir­gendwo ver­lies­sen wir die Haupt­strasse, be­fuh­ren eine Ne­ben­strasse und bo­gen dann auf ei­nen Feld­weg ab, wo wir nur mehr ver­ein­zelt Häu­ser se­hen konn­ten. Und schliess­lich hielt P. Pe­dro den Wa­gen an. Weit und breit war keine Sied­lung zu se­hen. Dann nahm ich mei­nen Ruck­sack auf den Rü­cken, und wir stapf­ten bei drü­cken­der Mit­tags­hitze über eine tro­ckene Wiese. Dann neigte sich der Weg und schlän­gelte sich in ein schat­ti­ges To­bel mit ei­nem dün­nen Flüss­chen. Wir stie­gen den ge­gen­über­lie­gen­den Hang hoch und bald öff­nete sich der Wald und gab den Blick auf eine Sied­lung von viel­leicht ei­nem Dut­zend Häus­chen frei. Das war die Sied­lung Tres Ce­i­bas.

Ei­nige Bil­der von den in­ter­nen Flücht­lin­gen (Ver­trie­bene) in der Nähe von San Salvador

Tres Ce­i­bas war eine Ko­ope­ra­tive, die mit Un­ter­stüt­zung der ka­tho­li­schen Kir­che zu­stande ge­kom­men war. Es han­delte sich um des­pla­zados, Ver­trie­bene. Das wa­ren Fa­mi­lien, die von ih­ren Dör­fern ge­flo­hen bzw. ver­trie­ben wor­den wa­ren, also Flücht­linge im ei­ge­nen Land. Die Kir­che hatte ih­nen Bo­den zur Ver­fü­gung ge­stellt un­ter der Be­din­gung, dass sie sich zu ei­ner Ko­ope­ra­tive ver­ei­nen, um die wich­tigs­ten land­wirt­schaft­li­chen Hilfs­mit­tel ge­mein­sam zu nut­zen bzw. zu kau­fen. In die­ser Ko­ope­ra­tive gab es viele Kin­der und Frauen und nur sehr we­nig Män­ner. Diese we­ni­gen wa­ren in fort­ge­schrit­te­nem Al­ter. Die jün­ge­ren Män­ner und äl­te­ren Söhne wa­ren ent­we­der von der Re­gie­rungs­ar­mee oder den To­des­schwa­dro­nen der ex­tre­men Rech­ten, der Arena ei­nes D’Au­buis­son, um­ge­bracht wor­den, wur­den ver­misst oder sas­sen in ei­nem der ge­hei­men oder of­fi­zi­el­len Ge­fäng­nisse oder wa­ren ins Aus­land ge­flo­hen oder sie hat­ten sich, um sich zu weh­ren, der Frente Fa­ra­bundo Marti de Li­be­r­ación Na­cio­nal, FMLN, an­ge­schlos­sen und da­mit den be­waff­ne­ten Kampf ge­gen die von den USA un­ter­stützte Re­gie­rungs­ar­mee, die Po­li­zei und die To­des­schwa­dro­nen auf­ge­nom­men. Hier in die­ser Land­wirt­schafts­ko­ope­ra­tive von Flücht­lin­gen wohnte ich bei ei­ner Fa­mi­lie mit zwei Kin­dern. Die Frau, eine etwa 35jährige Witwe mit ins­ge­samt fünf Kin­dern, hatte aus öko­no­mi­schen und Si­cher­heits­grün­den drei ih­rer Kin­der zur Ad­op­tion frei­ge­ben müs­sen, nach­dem ihr Mann um­ge­bracht wor­den war.  {cf. Ar­ti­kel «El Sal­va­dors Bür­ger­krieg und die Fol­gen. Das ge­raubte Mäd­chen». Von Toni Kep­pe­ler. In: WoZ Nr. 33, 07. Au­gust 2014, S.15–17.}

Mut­ter mit zwei Söh­nen – drei Kin­der musste sie ohne über­le­ben­den Mann und un­ter der Last und Angst des All­tags für die Ad­op­tion freigeben.

Nach­dem mich P. Pe­dro ei­ni­gen der Dorf­be­völ­ke­rung vor­ge­stellt hatte, brauchte ich nicht lange, um das Ver­trauen der Ko­ope­ra­tiv­mit­glie­der zu ge­win­nen. Ohne Zwei­fel war das nicht mein Ver­dienst son­dern das Ver­dienst des Padre und der Kir­che, die er ver­trat. Denn von ihm wa­ren sie nicht in Stich ge­las­sen wor­den.
Sie rech­ne­ten da­mit, dass al­lein schon die An­we­sen­heit ei­nes Aus­län­ders ter­ro­ris­ti­sche Über­griffe der Ar­mee und Po­li­zei er­schwe­ren oder gar ver­un­mög­li­chen würde. Denn wenn Aus­län­der an­we­send wa­ren, konn­ten die Staats­or­gane nicht ver­fah­ren, wie sie woll­ten, ohne dar­über von der aus­län­di­schen Presse, aus­län­di­schen So­li­da­ri­täts­be­we­gun­gen und ge­wis­sen kirch­li­chen Krei­sen an­ge­klagt zu wer­den und mög­li­cher­weise wei­tere Im­pli­ka­tio­nen in Kauf zu neh­men.
Ei­nige Frauen er­zähl­ten mir ei­nige Er­eig­nisse, die sich seit der Exis­tenz der Ko­ope­ra­tive er­eig­net hat­ten. Eine Frau hatte, als sie et­was in der Haupt­stadt San Sal­va­dor er­le­di­gen musste, die Ge­le­gen­heit ge­nutzt, für eine an­dere Frau in der Ko­ope­ra­tive Me­di­ka­mente mit­zu­brin­gen. Ei­nige Tage dar­auf er­schie­nen Sol­da­ten in meh­re­ren Fahr­zeu­gen. Sie woll­ten wis­sen, wer Me­di­ka­mente habe. Sie seien auf der Su­che nach je­nen Ver­rä­tern, wel­che die Ter­ro­ris­ten (die Gue­rilla) mit Me­di­ka­men­ten un­ter­stütz­ten. Um dies her­aus­zu­fin­den, wur­den sämt­li­che Kin­der im Al­ter von 2 bis etwa 14 Jah­ren von den Er­wach­se­nen ge­trennt und in eine grosse Ga­rage ge­schlos­sen. Drin­nen wur­den die Kin­der re­gel­recht von den Sol­da­ten ver­hört. Na­tür­lich sagte man ih­nen, dass den El­tern nichts ge­schehe, wenn die Kin­der frisch von der Le­ber weg er­zähl­ten, wo, bei wem, wann sie Me­di­ka­mente, Ho­nig usw. ge­se­hen hät­ten. Die Kin­der wein­ten. Die grös­se­ren ahn­ten na­tür­lich, worum es ging. Hat­ten aber un­be­schreib­li­che Angst um ihre El­tern bzw. die Müt­ter. Auf je­den Fall ge­lang es den Sol­da­ten auf diese Weise, jene Frau aus­fin­dig zu ma­chen, die für die an­dere Frau in San Sal­va­dor Me­di­ka­mente be­sorgt hatte, und die Frau mit den Me­di­ka­men­ten selbst. Sie wur­den zu­sam­men mit ei­ner über 80jährigen ab­trans­por­tiert. Die Alte war zwei Tage spä­ter, sehr ver­stört und sicht­lich er­schöpft wie­der in der Ko­ope­ra­tive. Man hatte sie stun­den­lang ver­hört und zum Schluss ge­sagt, sie solle aus­ser Lan­des ge­hen. Ihr Le­ben sei nicht si­cher. Dies war eine be­kannte und ernst zu neh­mende Dro­hung der Ar­mee und der To­des­schwa­dro­nen. Sie floh bis jetzt nicht. Wo­hin soll sie auch ge­hen? Aber alle ha­ben Angst.

Ein Junge von etwa 12 Jah­ren er­zählte mir, dass «die Sol­da­ten» sei­nen Va­ter ge­holt hät­ten. Er wollte un­be­dingt, dass ich das Nö­tige ver­an­lasste, um sei­nen Va­ter in ir­gend­ei­nem staat­li­chen of­fi­zi­el­len oder ge­hei­men Ge­fäng­nis aus­fin­dig zu ma­chen. Er nannte mir Na­men, schil­derte wie und wann das pas­siert sei usw. Aus Si­cher­heits­grün­den hü­tete ich mich, No­ti­zen zu ma­chen. Das Äus­serste, was ich ris­kierte, war, dass ich ein Foto des Jun­gen knipste. Aber auch dies ohne Na­men. Ich wollte un­be­dingt ver­hin­dern, dass im Fall ei­nes Fal­les der Ar­mee oder Po­li­zei kom­pro­mit­tie­rende In­for­ma­tio­nen we­gen mir in die Hände fie­len. Denn dies hätte für mich, vor al­lem aber für die be­trof­fe­nen Fa­mi­lien der dez­pla­zados ganz ge­fähr­li­che Kon­se­quen­zen. Ich würde wohl in Ver­hö­ren aus­ge­presst und dann aus­ge­wie­sen. Wie viel würde ich er­tra­gen? Wie viel ver­ra­ten? Die Be­trof­fe­nen müss­ten aber mit Si­cher­heit mit Ent­füh­run­gen, Ver­hö­ren und Fol­te­run­gen oder Mord rech­nen. Und nur schon die Angst da­vor wäre Terror. 

Ich be­suchte die Schule der Ko­ope­ra­tive. Sie lag et­was ab­seits. Es war ein ein­fa­ches, klei­nes Haus. Vier Pfei­ler in den Ecken des recht­ecki­gen Grund­ris­ses tru­gen ein leich­tes Sat­tel­dach. Von Pfei­ler zu Pfei­ler ver­lief eine brust­hohe Back­stein­mauer, die von zwei Durch­gän­gen (Ein­gän­gen) un­ter­bro­chen war. Mö­bel gab es keine, bis auf eine schwarze Wand­ta­fel, auf wel­che die Leh­re­rin ab und zu mit Kreide Sil­ben schrieb, und ei­nem Tisch­chen, auf dem die Leh­re­rin ihr Ma­te­rial (Kreide, ein Buch, et­was Pa­pier) de­po­nierte. Die Kin­der muss­ten die Sil­ben le­sen und laut spre­chen. Die Leh­re­rin – sie kam aus der Haupt­stadt – konnte nicht re­gel­mäs­sig Un­ter­richt er­tei­len. Sie be­treute alle: vom Kin­der­gar­ten­al­ter bis etwa 12-jäh­rige. Aber ei­nen Lehr­plan gab es wohl kaum. Es ging ja nur darum, dass die Kin­der le­sen, schrei­ben und rech­nen lern­ten.

Ein­mal schaute ich zu, wie eine Im­ke­rin und ein Im­ker die Ho­nig­wa­ben ih­rer Bie­nen ern­te­ten. Sie er­zähl­ten mir, dass es ge­fähr­lich sei, Ho­nig­bie­nen zu ha­ben. Die Ar­mee und die Po­li­zei werfe näm­lich prak­tisch al­len Bau­ern, die Ho­nig pro­du­zier­ten, vor, sie wür­den den Ho­nig für die Gue­rilla pro­du­zie­ren, da­mit diese sich da­von er­näh­ren könne. Rich­tig daran war, dass viele der an­we­sen­den dez­pla­zados in­folge des Bür­ger­kriegs Hun­ger ge­lit­ten hat­ten. Um sich und vor al­lem die Ba­bys und Kin­der über Was­ser zu hal­ten, habe man sich von Ho­nig und Zi­tro­nen­saft er­nährt. Mit die­sen bei­den Le­bens­mit­teln und Was­ser und et­was Salz könne der Kör­per re­la­tiv lange ohne Scha­den zu neh­men über­le­ben. Lei­der konnte ich den bei­den nicht zur Hand ge­hen. Auch als ich mit ei­ni­gen aufs Feld ging, wusste ich nicht, wie ich mich nütz­lich ma­chen konnte. Sie pflüg­ten mit ei­nem Och­sen­ge­spann das Feld. Ich sah, dass das sehr müh­sam war und vom Bau­ern viel En­er­gie ver­langte, um den Pflug rich­tig zu führen.

Nach we­ni­gen Ta­gen hier in der Ko­ope­ra­tive ka­men mir Zwei­fel an der Nütz­lich­keit mei­ner An­we­sen­heit. Ich ass und trank von dem We­ni­gen, das die Leute hat­ten. Und was die Si­cher­heit be­traf, wel­che sich die dez­pla­zados von mei­ner An­we­sen­heit er­hoff­ten, konnte man das auch um­ge­kehrt se­hen. War ich nicht eher ein Ri­si­ko­fak­tor für alle Fa­mi­lien der Ko­ope­ra­tive? Ein ge­wich­ti­ger Grund für diese Zwei­fel war, dass ich nicht gut ge­nug Spa­nisch sprach. Ich ver­stand zwar ziem­lich gut, was mir die Leute er­zähl­ten. Ich konnte dar­auf aber nur sehr ru­di­men­tär re­agie­ren. Und wenn die Ar­mee, Po­li­zei oder To­des­schwa­dro­nen hier auf­ge­taucht wä­ren, wie hätte ich ih­nen plau­si­bel ma­chen kön­nen, dass sie nicht ein­fach so ver­fah­ren konn­ten mit mir, wie sie viel­leicht woll­ten? An­ge­sichts mei­ner Hilf­lo­sig­keit und den Zwei­feln an mei­ner Nütz­lich­keit, ge­paart mit der Angst vor den ernst­haf­ten Kon­se­quen­zen für alle Be­tei­lig­ten, wenn mich die Po­li­zei in die­ser Ko­ope­ra­tive auf­griffe, ent­schied ich, bei der nächs­ten Ge­le­gen­heit wie­der in die Haupt­stadt zurückzukehren. 

Calle Real : ein Flüchtlingslager

Als der Padre nach drei Ta­gen wie­der er­schien, um sich nach dem Be­fin­den der Fa­mi­lien zu er­kun­di­gen, teilte ich ihm meine Be­den­ken und mei­nen Ent­schluss mit. Er ver­stand mich so­fort und nahm mich wie­der mit in sein Haus in der Haupt­stadt. Er nahm mich wie­der mit in die Be­treu­ungs­stelle der Apos­to­li­schen Nun­tia­tur. Es ging haupt­säch­lich um Flücht­linge, die hier an­klopf­ten und um Hilfe ba­ten. Und es war klar, dass das Büro prak­tisch nur hel­fen konnte, wenn sie – wie im Fall der Co­ope­ra­tiva Tres Ce­i­bas – Grup­pen bil­dete, de­nen sie hel­fen konnte. So hatte diese Be­treu­ungs­stelle auch ein Flücht­lings­la­ger ge­grün­det, das un­ter sei­ner Füh­rung vie­len min­des­tens vor­über­ge­hend Bei­stand leis­ten konnte. Na­tür­lich war die­ses Flücht­lings­la­ger der Ar­mee und Po­li­zei ein Dorn in den Au­gen. Im­mer wie­der wur­den La­ger­in­sas­sen be­schul­digt, Ter­ro­ris­ten zu sein oder vom La­ger aus die Gue­rilla zu un­ter­stüt­zen. Die Kir­che setzte sich aber im­mer wie­der mehr oder we­ni­ger er­folg­reich für den Schutz der Flücht­linge ein. Hier be­kam ich schnell wie­der ein per­misso.
Am nächs­ten Tag brachte er mich in ein von der ka­tho­li­schen Kir­che ge­führ­tes Flücht­lings­la­ger. Hier leb­ten viel mehr Leute re­la­tiv eng zu­sam­men als in der Co­ope­ra­tiva Tres Ce­i­bas. Es gab eine Ge­mein­schafts­kü­che, ein La­za­rett, eine Näh­werk­statt, zwei Schul­zim­mer, eine Werk­statt für Holz­ar­bei­ten, wo die La­ger­in­sas­sen Ka­nin­chen­ställe ge­zim­mert hat­ten, um ei­nen Bei­trag zur Selbst­ver­sor­gung zu leis­ten. Dem glei­chen Ziel dien­ten kleine An­pflan­zun­gen von Erd­nüs­sen, Mais und wei­te­ren Kul­tur­pflan­zen. Die Flä­che für diese Pflan­zun­gen war aber sehr be­schei­den. Sie reichte na­tür­lich bei wei­tem nicht für die Selbst­ver­sor­gung.
Zum Früh­stück gab es im­mer eine gute Hand­voll un­ge­schäl­ter Erd­nüsse und Kaf­fee oder Tee. Ich ver­misste das Brot zum Früh­stück.
Hier gab es auf­fäl­lig viele Kriegs­ver­sehrte mit am­pu­tier­ten Bei­nen, Ar­men oder Hän­den. Die meis­ten von ih­nen wa­ren Op­fer von Per­so­nen­mi­nen, die ih­nen eine Ex­tre­mi­tät weg­ge­ris­sen hatte. 

Meine Bil­der aus dem La­ger von Ver­trie­be­nen (in­terne Flücht­linge) Calle Real in der Nähe der Haupt­stadt San Salvador

In die­sem La­ger gab es noch zwei oder drei an­dere In­ter­na­cio­na­lis­tas – zwei wa­ren Bri­ten. Bei ei­ner Plau­de­rei an ei­nem Sams­tag stell­ten wir plötz­lich an­hand un­se­rer Rei­se­pässe fest, dass meine Auf­ent­halts­be­wil­li­gung als Tou­rist ge­rade noch ei­nen Tag gül­tig war. Mor­gen Sonn­tag lief meine ab. Ich hatte dem Stem­pel in mei­nem Pass keine grosse Be­deu­tung bei­gemes­sen. Denn als Schwei­zer konnte ich ohne Vi­sum nach El Sal­va­dor ein­rei­sen. Und des­we­gen hatte ich ei­gent­lich da­mit ge­rech­net, dass ich ohne Ver­län­ge­rung drei Mo­nate im Land blei­ben konnte. In Wirk­lich­keit hatte mir aber die Kon­troll­be­hörde am Flug­ha­fen ge­rade 10 Tage zu­ge­stan­den. Ich musste also am Mon­tag eine Ver­län­ge­rung beantragen. 

Bei der Einwanderungsbehörde

Am Mon­tag­mor­gen, 15. Juni 1987, fuhr ich mit ei­nem Bus in die Haupt­stadt. Ich fragte mich durch, um zum rich­ti­gen Ge­bäude zu kom­men. Dann mel­dete ich mich bei der für Tou­ris­ten­vi­sen ver­ant­wort­li­chen Be­hörde am Schal­ter. Ich musste zu­erst ein For­mu­lar aus­fül­len. Aus­ser mei­nen Per­so­na­lien war auch die Adresse mei­nes ak­tu­el­len Auf­ent­halts in El Sal­va­dor ge­fragt. Ich gab das Ho­tel Ritz Con­ti­nen­tal an, in dem ich die ers­ten Tage ge­wohnt hatte. Dann musste ich war­ten. Wur­den meine An­ga­ben jetzt über­prüft? Bange Mi­nu­ten ver­gin­gen. Dann wurde ich auf­ge­for­dert, mit ei­nem ath­le­ti­schen Be­am­ten in ein Büro zu ge­hen. Dort war­te­ten etwa vier bis fünf Uni­for­mierte an Schreib­ti­schen oder ste­hend mit ei­ner Zi­ga­rette im Mund. Auf den Schreib­ti­schen stan­den Te­le­fon­ap­pa­rate. Ich wurde auf­ge­for­dert, mich ge­gen­über ei­nem Schreib­tisch zu set­zen. Der Be­amte an die­sem Schreib­tisch spannte ein Blatt Pa­pier in seine Schreib­ma­schine. Dann stellte er Fra­gen und tippte die Ant­wor­ten auf das Blatt. Wann greift er zum Te­le­fon, um dem Ho­tel Ritz an­zu­ru­fen und zu fra­gen, ob ich dort lo­giere? Mir war sehr heiss. Ei­nige Fra­gen von vor­her wie­der­hol­ten sich. Der Be­amte wollte aber auch den Zweck mei­nes Auf­ent­halts in El Sal­va­dor wis­sen. Ich er­klärte, dass ich hier sei, um Spa­nisch zu ler­nen, und dass ich nach­her noch Gua­te­mala ken­nen ler­nen möchte. Er blät­terte in mei­nem Pass. Schliess­lich sagte er: «Un mo­mento, por fa­vor! », er­hob sich mit mei­nem Pass in den Hän­den und ging an ei­nen an­de­ren Schreib­tisch. Dort drückte er ei­nen Stem­pel in mei­nen Pass, kam zu­rück und schrieb noch et­was hin­ein. Dann über­reichte er mir den Pass. Ich musste eine Ge­bühr be­zah­len, dann ver­ab­schie­dete er mich. Erst als ich das Ge­bäude ver­las­sen hatte, wagte ich ei­nen Blick in den Pass. Der Be­amte hatte mir eine Ver­län­ge­rung von zwei Wo­chen ein­ge­tra­gen. Ich konnte also bis am 29. Juni 1987 in El Sal­va­dor blei­ben. Ich kehrte ins Flücht­lings­la­ger zurück.

Hilfstransport nach San José las Flores

Für Sams­tag, den 20. Juni, war ein Hilfs­kon­voi von der Haupt­stadt nach San José Las Flo­res ge­plant. An­lass war das Ein-Jahr-Ju­bi­läum von San José Las Flo­res, ei­ner re­pob­la­ción, ei­ner Rück­sied­lung, im Kriegs­ge­biet. Die Leute von die­ser so ge­nann­ten Rück­sied­lung hat­ten sich vor ei­nem Jahr ent­schlos­sen, sich trotz ge­wal­ti­ger Schwie­rig­kei­ten dort, wo sie von den Kriegs­par­teien ver­drängt wor­den wa­ren, wie­der an­zu­sie­deln, und zwar ohne sich von der Re­gie­rungs­ar­mee als Mo­dell­dorf oder so et­was in­stru­men­ta­li­sie­ren zu las­sen. Sie be­harr­ten auf ih­rem An­spruch, als Bür­ge­rin­nen und Bür­ger ein Recht auf Nie­der­las­sungs­frei­heit und auf phy­si­sche und psy­chi­sche Si­cher­heit zu ha­ben. Ihr ein­jäh­ri­ges Über­le­ben war kei­nes­wegs selbst­ver­ständ­lich. Es war ein Über­le­bens­kampf, der ge­prägt war von al­ler­hand Re­pres­sio­nen sei­tens der Ar­mee, wel­che die Zu­gangs­strasse kon­trol­lierte und diese Kon­trolle scham­haft aus­nutzte, um Le­bens­mit­tel, Me­di­ka­mente, Bau­ma­te­ria­lien usw. mit dem Ziel zu­rück­zu­hal­ten, die Leute ein­zu­schüch­tern, zu de­mo­ra­li­sie­ren und schliess­lich dazu zu brin­gen, ihre re­pob­la­ción rück­gän­gig zu machen.

Am Sams­tag reiste ich zu­sam­men mit mei­nen bri­ti­schen Kol­le­gen in die Haupt­stadt. Ich wollte an die­sem Hilfs­kon­voi teil­neh­men. Denn das war ei­nes mei­ner Haupt­ziele in El Sal­va­dor. Wir tra­fen früh­zei­tig am Be­samm­lungs­ort an. Hier stan­den be­reits drei Busse, teil­weise mit Trans­pa­ren­ten ver­se­hen. Viele Leute war­te­ten; ei­nige von ih­nen wa­ren ein­hei­mi­sche Pas­sa­giere mit An­ge­hö­ri­gen in San José Las Flo­res, an­dere wa­ren wie ich In­ter­na­cio­na­lis­tas, die am Kon­voi teil­nah­men, an­dere wa­ren hier, um zu hel­fen und viele wa­ren ein­fach Zu­schauer – dar­un­ter ver­mut­lich auch zi­vile Be­ob­ach­ter der Si­cher­heits­kräfte. Die Busse tru­gen vorn grosse weisse Frie­dens­flag­gen. Es sollte al­len von wei­tem klar sein, worum es bei die­sem Kon­voi geht. Schliess­lich han­delte es sich um ei­nen be­wil­lig­ten Trans­port. Ge­gen 9 Uhr setzte sich der Kon­voi in Be­we­gung. In der Haupt­stadt wink­ten uns viele Leute zu. Es war sehr heiss. Dann fuh­ren wir auf ei­ner Über­land­strasse bis zu ei­ner Ar­mee­sperre. Der Kon­voi musste an­hal­ten. Nach etwa 15 Mi­nu­ten konnte der Kon­voi wei­ter­fah­ren. Bald schon ge­lang­ten wir zum nächs­ten der zahl­rei­chen Kon­troll­punkte der Ar­mee. Hier gab es of­fen­bar Kom­pli­ka­tio­nen. Der Trans­port wurde län­ger auf­ge­hal­ten. Alle stie­gen aus, um sich die Beine zu ver­tre­ten, Kin­der muss­ten auf die Toi­lette. Am spä­te­ren Nach­mit­tag ge­lang­ten wir nach Cha­la­ten­ango, Haupt­stadt der Pro­vinz, in der San José Las Flo­res lag. Der Kon­voi wurde vor dem Mi­li­tär­kom­mando an­ge­hal­ten. Es gab Pro­bleme. Die Be­wil­li­gung für den Trans­port sei nicht nach Cha­la­ten­ango über­mit­telt wor­den, und ohne Be­stä­ti­gung un­se­rer Be­wil­li­gung sei das, was un­sere Ver­tre­ter vor­zu­wei­sen hät­ten trotz Stem­peln und Un­ter­schrif­ten nicht mehr als Ma­ku­la­tur. Dann ka­men Sol­da­ten mit Fo­to­ap­pa­ra­ten. Sie woll­ten in die Busse, um Fo­tos zu ma­chen. Die ein­hei­mi­schen Pas­sa­giere hat­ten pa­ni­sche Angst fo­to­gra­fiert zu wer­den, weil das für sie oder ihre An­ge­hö­ri­gen in San José Las Flo­res nur ernst­hafte, ne­ga­tive Kon­se­quen­zen ha­ben konnte. Den Sol­da­ten wurde das Be­tre­ten der Busse ver­wehrt. Sie hat­ten ihr Ziel, Angst und Schre­cken zu ver­brei­ten, trotz­dem er­reicht. Kein Sal­va­do­ria­ner stieg aus. Alle blie­ben mit schrei­en­den Kin­dern im Bus sit­zen. Die Kin­der hat­ten Durst. Es herrschte eine un­be­schreib­li­che Hitze in den Bus­sen. Draus­sen kreis­ten die Sol­da­ten mit ih­ren Fo­to­ap­pa­ra­ten. Nach etwa ei­ner Stunde zä­her Ver­hand­lun­gen der Ver­ant­wort­li­chen und ei­ni­ger pro­mi­nen­ter In­ter­na­cio­na­lis­tas (be­son­ders aus den USA und Gross­bri­tan­nien und Deutsch­land) hiess es, die  In­ter­na­cio­na­lis­tas dürf­ten wei­ter­rei­sen, aber ohne die Ein­hei­mi­schen, die kei­nen perm­iso be­säs­sen und ohne die Hilfs­gü­ter. Dar­auf woll­ten wir uns nicht ein­las­sen. Es wurde be­schlos­sen, den Rück­weg an­zu­tre­ten und mor­gen, Sonn­tag, an ei­ner De­mons­tra­tion des Dach­ver­ban­des der Ge­werk­schaf­ten UNTS, der Uni­ver­si­täts­ge­meinde El Sal­va­dors und dem Christ­li­chen Ko­mi­tee für Ver­trie­bene CRIPTES, ei­ner Selbst­hil­fe­or­ga­ni­sa­tion der Ver­trie­be­nen, teil­zu­neh­men, um der Presse be­kannt zu ma­chen, mit wel­chen Re­pres­sio­nen die Re­gie­rungs­ar­mee ihre In­ter­es­sen durch­setzt, wie die Bür­ger­rechte mit Füs­sen ge­tre­ten wer­den und wie auch die Re­gie­rungs­stel­len diese Rechts­ver­let­zun­gen, die Re­pres­sion usw. dul­de­ten und nichts da­ge­gen unternahmen.

Die Rück­fahrt ging auch an den Kon­troll­stel­len der Ar­mee er­staun­lich schnell von­stat­ten. Die Stim­mung un­ter den Pas­sa­gie­ren war sehr be­drückt. Wir fuh­ren zum Lo­kal des Christ­li­chen Ko­mi­tees für Ver­trie­bene in El Sal­va­dor, CRIPDES, wo wir den Last­wa­gen ab­lu­den. Diese Hilfs­gü­ter ver­stau­ten wir im Lo­kal des Ko­mi­tees. Hier über­nach­te­ten auch fast alle Pas­sa­giere, die am Trans­port nach San José Las Flo­res teil­ge­nom­men hat­ten. Es wa­ren viele Frauen mit Kin­dern (auch Säug­lin­gen) und ei­nige, meist äl­tere Män­ner. Die Presse be­rich­tete über den Hilfs­kon­voi (auf Spa­nisch) und über die For­de­run­gen der UNTS (auf Spanisch).

Kundgebungen der Massenbewegungen

Die De­mons­tra­tion am Sonn­tag ver­lief, so­weit ich das fest­stel­len konnte, fried­lich und in ge­ord­ne­ten Bah­nen. Vor ei­ner Wo­che schoss die Po­li­zei bei ei­ner ver­gleich­ba­ren Kund­ge­bung auf De­mons­tran­ten; da­bei gab es Ver­letzte. Die Presse war auch heute an­we­send. Ge­werk­schafts­füh­rer der Na­tio­na­len Ein­heit der sal­va­do­ria­ni­schen Ar­bei­ter, des Dach­ver­ban­des der Ge­werk­schaf­ten, er­klär­ten der Öf­fent­lich­keit die Gründe ih­rer De­mons­tra­tion. Sie forderten:

  • Ver­hand­lun­gen über Lohn­an­pas­sun­gen und So­zi­al­leis­tun­gen (ga­lop­pie­rende Inflation)
  • Aus­wei­sung der US-fi­nan­zier­ten Par­al­lel­ge­werk­schaft AIDSL
  • das Ende der Repressionspolitik
  • eine po­li­ti­sche Lö­sung an­stelle ei­ner militärischen

Die UNTS wurde un­ter­stützt durch die Uni­ver­si­täts­ge­meinde El Sal­va­dor (UES), de­ren Ver­tre­ter forderten:

  • das Ende des öko­no­mi­schen Ab­wür­gens der Uni­ver­si­tät (die Uni konnte seit ei­ni­ger Zeit ihre An­ge­stell­ten nicht mehr be­zah­len, weil die Re­gie­rung ge­spro­chene Sub­ven­tio­nen zurückhielt.)
  • das Ende der Re­pres­si­ons­kam­pa­gne ge­gen die Uni

Die be­tei­lig­ten Or­ga­ni­sa­tio­nen er­in­ner­ten die Ver­ant­wort­li­chen in ei­nem Do­ku­ment daran, dass für die aus­ge­wei­tete Krise die Re­gie­rung Du­arte, die Ar­mee und die USA ver­ant­wort­lich sind, wel­che die Kri­sen- und die Kriegs­kos­ten auf die brei­ten Be­völ­ke­rungs­schich­ten ab­wäl­zen. Folge da­von sei die hohe Un­ter­be­schäf­ti­gung und Ar­beits­lo­sig­keit (70%) und die ga­lop­pie­rende In­fla­tion. Ge­werk­schafts­füh­rer der UNTS ver­ur­teil­ten die Über­griffe von Si­cher­heits­be­am­ten vor der US-Bot­schaft, die CRIP­DES-Ak­ti­vis­tIn­nen be­droh­ten und belästigten. 

Mit­glie­der vom Christ­li­chen Ko­mi­tee für Ver­trie­bene von El Sal­va­dor, CRIPDES, for­der­ten freien Zu­gang zur re­pob­la­ción San José Las Flo­res und ver­ur­teil­ten die gest­rige Ver­hin­de­rung des Trans­ports durch die Ar­mee als ekla­tante Ver­let­zung der Bür­ger­rechte und als Zei­chen da­für, dass die Re­gie­rung zu ei­ner po­li­ti­schen Kon­flikt­lö­sung gar nicht Hand bie­ten will son­dern sich der Ar­mee­füh­rung un­ter­stellt. Diese For­de­run­gen wur­den aus­ser­dem un­ter­stützt von wei­te­ren Or­ga­ni­sa­tio­nen von Mas­sen­be­we­gun­gen, dar­un­ter von den Müt­tern und An­ge­hö­ri­gen von Ver­schwun­de­nen oder Ermordeten.

Ich knipste ei­nige Bil­der und mar­schierte mit den Ma­ni­fest­an­ten mit. Dann ging ich mit ei­ni­gen an­de­ren ins CRIP­DES-Lo­kal und spä­ter wie­der zu Padre Pe­dro, bei dem ich wie­der wohnte.
Die lo­kale Presse be­rich­tete über die Kund­ge­bung: «UNTS con­cén­trase y rei­tera acu­sa­cio­nes con­tra el Gobierno»

Zwischenfall

Tags dar­auf be­suchte ich das erz­bi­schöf­li­che Rechts­hil­fe­büro Tu­tela Le­gal, wo ich kurz mit ei­ner Lei­te­rin spre­chen konnte. Ich sagte, dass ich Mit­glied von Am­nesty In­ter­na­tio­nal, Sek­tion Schweiz, sei, mich aber pri­vat in El Sal­va­dor auf­halte. Den­noch wolle ich die Ge­le­gen­heit nut­zen, die­ses Büro zu be­su­chen, das mir von CASA-Brie­fen her ein Be­griff sei. Aus­ser­dem könne ich viel­leicht ir­gend­wie nütz­lich sein. Die Lei­te­rin gab mir zwei rie­sige Sta­pel Pa­piere. Beim Durch­se­hen stellte ich fest, dass es sich um Fall­be­schrei­bun­gen von Ver­miss­ten, Ver­schwun­de­nen, Ent­führ­ten und Er­mor­de­ten han­delte, also um Men­schen­rechts­ver­let­zun­gen. Be­la­den mit die­sen Pa­pie­ren, die ich in mei­ner Stoff­ta­sche ver­staute, ver­liess ich das Büro. Ich nahm ei­nen Bus und fuhr eine oder zwei Sta­tio­nen. Dann ver­liess ich den Bus und wollte mich mit dem Stadt­plan in der Hand ori­en­tie­ren, als auch schon zwei Po­li­zis­ten ne­ben mir stan­den. Sie ver­lang­ten mei­nen Aus­weis. Ich gab dem ei­nen mei­nen Rei­se­pass. Der an­dere wollte von mir wis­sen, wie ich heisse, wo­her ich käme, was ich in El Sa­va­dor ma­che, wo ich wohne usw. Der Po­li­zist mit dem Pass ve­ri­fi­zierte ver­mut­lich meine münd­li­chen An­ga­ben mit den An­ga­ben in mei­nem Pass. Da­nach gab er den Pass sei­nem Kol­le­gen. Nun stellte mir der an­dere Po­li­zist Fra­gen, im All­ge­mei­nen die­sel­ben, die sein Kol­lege vor­her schon ge­stellt hatte. Of­fen­bar war das ihre Me­thode der Per­so­nal­kon­trolle. Dann fragte er, was ich in mei­ner Ta­sche hätte. Mir wurde heiss. Ich kramte meine Ka­mera aus und zeigte sie dem Po­li­zis­ten. Zum Glück war sie ziem­lich gross. Dann legte ich die Ka­mera zu­rück und holte ein Sou­ve­nir aus der Ta­sche, das ich auf dem Weg zu Tu­tela Le­gal ge­kauft hatte, und schwärmte von El Sa­va­dor. Ich legte es zu­rück in meine Ta­sche und fragte, wie ich am bes­ten zum Mu­seum komme. Die bei­den Po­li­zis­ten be­schrie­ben mir den Weg und dann be­kam ich mei­nen Pass wie­der zu­rück. Ich be­dankte mich für die Aus­kunft und ent­fernte mich. Das war glimpf­lich abgelaufen.

Die­ser Zwi­schen­fall be­stärkte mich aber, meine Ab­reise un­ver­züg­lich in An­griff zu neh­men und nicht mehr zu war­ten, bis mich und viele an­dere Per­so­nen ein dum­mer Zu­fall in grös­sere Schwie­rig­kei­ten brin­gen konnte.

Am Diens­tag, dem 23. Juni, flog ich mor­gens von San Sal­va­dor nach Gua­te­mala Ciu­dad. Hier war ich nun voll­ends Tou­rist. Ich musste mich von den psy­chi­schen Stra­pa­zen er­ho­len, die ich wäh­rend rund drei Wo­chen in El Sal­va­dor er­lebt hatte. Wie ma­chen es die Leute, die nicht ein­fach ab­hauen kön­nen, um die­sen Stress tag­täg­lich aus­hal­ten zu können?

Jürg Weis, Theo­loge, starb ein Jahr spä­ter auf sei­ner In­for­ma­ti­ons­reise in El Salvador.

Öffentlichkeitsarbeit

Wie­der zu­rück in der Schweiz be­mühte ich mich, dar­über zu be­rich­ten, was ich in Zen­tral­ame­rika ge­se­hen und mit­er­lebt hatte. In ei­nem Brief bot ich dem Chef­re­dak­tor der Frei­bur­ger Nach­rich­ten im Sep­tem­ber ei­nen Ar­ti­kel über die Ver­trie­be­nen in El Sal­va­dor an. Bis kurz vor Weih­nach­ten war mein Ar­ti­kel we­der er­schie­nen, noch hatte ich eine Ab­sage er­hal­ten. Des­halb schrieb ich er­neut ei­nen Brief an den Chef­re­dak­tor der Frei­bur­ger Nach­rich­ten. Die Frei­bur­ger Nach­rich­ten pu­bli­zier­ten die­sen Ar­ti­kel mei­nes Wis­sens nie.

Hin­ge­gen ver­öf­fent­lichte ich in der Zeit­lupe 8/1988 (of­fi­zi­el­les Or­gan der SP Frei­burg) ei­nen Ar­ti­kel zur Re­pres­sion in El Sal­va­dor. Der glei­che Ar­ti­kel war vor­her schon im of­fi­zi­el­len SP-Or­gan der Kan­to­nal­sek­tion Grau­bün­den erschienen.

Po­li­tisch-mi­li­tä­ri­sche Si­tua­tion der «Re­pob­la­cio­nes» und «Des­pla­zados» in der Zeit mei­nes Auf­ent­halts in El Sal­va­dor, rück­bli­ckend be­schrie­ben von Pa­tri­cia Blee­ker-Mas­sard 1995 (auf Französisch).

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