Reise in Brasilien 2018

Da­rio, Artan und ich flo­gen am Diens­tag (4. De­zem­ber) mit Swiss von Genf via Zü­rich nach São Paulo, und zwar auf den Flug­ha­fen Gua­rul­hos. Dort hol­ten wir zu­erst un­ser Ge­päck ab, pas­sier­ten die Per­so­nen- und Zoll­kon­trolle und be­ga­ben uns zum Ta­xi­stand des Flug­ha­fens. Hier frag­ten wir, wo sich die Hal­te­stelle für den Shattle-Bus be­fin­det, der den ei­nen Flug­ha­fen mit dem an­de­ren ver­bin­det. Wer die Bord­karte für den An­schluss­flug ab Cong­hon­has vor­weist, kann den Bus der ent­spre­chen­den Flug­ge­sell­schaft, in un­se­rem Fall GOL, gra­tis be­nut­zen. Die Fahrt dau­erte in­folge von Staus eine gute Stunde. Schliess­lich ka­men wir aber in Con­gon­has an, wo wir am frü­hen Nach­mit­tag den Flug wei­ter nach Campo Grande nah­men. Vor­her gönn­ten wir uns aber den ers­ten pao de quejo (luf­tige Bröt­chen aus Ma­ni­ok­mehl mit et­was Käse) und Oran­gen­saft. Un­ser Flug nach Campo Grande hatte aber lei­der in­fogle me­teo­ro­lo­gi­scher Ein­flüsse, wie es of­fi­zi­ell hiess, eine Stunde Ver­spä­tung. Da­mit über­quer­ten wir seit Diens­tag­abend meh­rere Zeit­zo­nen: Mit­tel­eu­ropa (Schweiz +1h zur Welt­zeit in Green­wich), Ost­bra­si­lien (-2h) und Zen­tral­bra­si­lien (-3h). Und in Campo Grande wa­ren wir noch nicht am Ziel. 

Miranda (Mato Grosso do Sul)

Hier, in Campo Grande, der Haupt­stadt des Bun­des­staa­tes Mato Grosso do Sul, mie­te­ten wir bei Mo­vido ein Auto, ei­nen Che­vro­let Onix, und fuh­ren in den süd­li­chen Pant­anal nach Mi­randa, wo wir kurz nach Ein­bruch der Dun­kel­heit recht müde und et­was hung­rig auf An­hieb das «Pant­anal Ho­tel» fan­den. Nach dem Ein­che­cken, sas­sen wir bald bei knapp 28 Grad im Freien am Tisch und ge­nos­sen pi­c­anha na chapa (ein gril­lier­tes Fi­let) mit man­dioca grelhada, (ei­ner Art Fri­tes, aber aus Ma­niok statt Kar­tof­fel), Sa­lat, Frucht­saft bzw um Ori­gi­nal (bem gelada), Bier­marke aus Paraná.

Weg von Campo Grande nach Miranda
Google Maps zeigt den 200 km lan­gen Weg von Campo Grande nach Mi­randa – mit ei­nem Klick auf obi­ges Bild zu Google Maps wechseln.

Die pi­c­anha er­wies sich als et­was zäh. Wir be­reu­ten, nicht auf den Vor­schlag ein­ge­gan­gen zu sein, ein Fisch­ge­richt des Hau­ses be­stellt zu ha­ben. Denn Mi­randa ist zwar Flug­stun­den vom Meer ent­fernt. Aber im Pant­anal gibt es na­tür­lich ein sehr rei­ches An­ge­bot an Süss­was­ser­fi­schen, wo­von der Pi­ranha nur ei­ner ist.

Südlicher Pantanal

Das süd­ame­ri­ka­ni­sche Pant­anal ist ei­nes der gröss­ten Bin­nen­land-Feucht­ge­biete der Welt. Im bra­si­lia­ni­schen Som­mer (der Re­gen­zeit von De­zem­ber bis März) fül­len sich die vie­len Was­ser­spei­cher, Flüsse, Ne­ben­flüsse, Fluss­arme mit Was­ser, wäh­rend sich wäh­rend der Tro­cken­zeit (Juni bis Sep­tem­ber) diese Was­ser­spei­cher wie­der lang­sam ent­lee­ren und teil­weise so­gar aus­tro­cken. Der Rio Pa­ra­guay, der die Tief­ebene des Pant­anal ent­wäs­sert, hat auf sei­nen 600 km ein Ge­fälle von ge­rade mal 30 m. Aus die­sem Grund fliesst das Was­ser nur sehr lang­sam ab. Die­sem na­tür­li­chen Pro­zess ha­ben sich viele Pflan­zen und Tiere gut an­ge­passt.
Mi­randa liegt im süd­li­chen Teil des Pant­anal. Hier ver­brach­ten wir ei­nen Tag auf der Fa­zenda San Fran­cisco. Diese Fa­zenda hat sich in den letz­ten 20 Jah­ren ein zu­sätz­li­ches öko­no­mi­sches Stand­bein auf­ge­baut: den Tourismus.

Fazenda San Francisco

Heute fuh­ren wir früh los und tra­fen schon um 07:40 auf der Fa­zenda San Fran­cisco ein, wo wir uns an der Re­cep­ção mel­de­ten. Dann star­te­ten wir mit ei­ner Gruppe von Tou­ris­ten zu ei­ner Fo­to­sa­fari.
Die Fa­zenda trägt den ame­ri­ka­ni­schen Na­men San Fran­cisco (nicht São Fran­cisco), weil der Be­sit­zer sei­ner­zeit in den USA Me­di­zin stu­dierte, dort seine spä­tere Frau ken­nen­lernte und im Ge­den­ken an diese Zeit und die ame­ri­ka­ni­sche Her­kunft sei­ner Frau diese Fa­zenda mit der ame­ri­ka­ni­schen Be­zeich­nung versah.

Die Fa­zenda um­fasst rund 15’000 ha und ist in drei Be­rei­chen ak­tiv: Ers­tens ar­bei­tet die Fa­zenda mit Rin­der­zucht, zwei­tens mit land­wirt­schaft­li­chen Pro­duk­ten, vor al­lem Reis­an­bau und das dritte und jüngste Stand­bein ist der Tou­ris­mus, zu dem aber auch For­schung und Ent­wick­lung in Rich­tung Schutz der Ar­ten­viel­falt und der Nach­hal­tig­keit ge­hö­ren.
Am Nach­mit­tag glit­ten wir dann mit ei­nem dop­pel­stö­cki­gen Floss auf ei­nem Arm des Mi­ran­da­flus­ses da­hin und sa­hen Rei­her, Fal­ken, Kai­man. Aus­ser­dem fisch­ten wir ei­nige Piranhas.

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Am Frei­tag fuh­ren wir zu­erst zu «Ma­ría do Ja­caré», ei­nem von der lo­ka­len Be­völ­ke­rung so ge­nann­ten Teich an der Bun­des­strasse, wo viele Kai­mane täg­lich von ei­ner Frau (ge­nannt «Kai­man-Ma­ria») mit Fleisch ver­wöhnt wer­den. Die­ser Aus­flug er­wies sich we­gen des ho­hen Was­ser­stands als Flop. Denn die Kai­mane wa­ren im rie­si­gen Ge­lände nicht mehr wie im Au­gust vor ei­nem Jahr an ei­nem Ort kon­zen­triert, son­dern ver­steckt. Wir sa­hen nur zwei Kai­mane im Wasser.

Bonito

Dann fuh­ren wir wie­der zu­rück nach Mi­randa und von hier Rich­tung Bo­nito. Etwa 10 km vor Bo­nito ver­lies­sen wir die  BR (Bun­des­strasse / Na­tio­nal­strasse) und fuh­ren auf ei­ner Na­tur­strasse 7km bis zum «Na­s­cente Azul». Bo­nito liegt auf der Hoch­ebene der Serra da Bodoquena.

Nascente Azul

Na­s­cente Azul ist ein Er­ho­lungs­ge­lände mit Frei­luft-Schwimm­bä­dern, Re­stau­ra­ti­ons­be­trieb, Toi­let­ten, Du­schen, Schliess­fä­chern und dem Aus­gangs­punkt für eine Schnor­chel­tour. Wir lies­sen uns zu­erst das Mit­tag­essen schme­cken, das sich je­der am reich­hal­ti­gen Buf­fet selbst zu­sam­men­ge­stellt hatte. Das Buf­fet ist ein Pau­schal­an­ge­bot. Man kann sich die Tel­ler selbst zu­sam­men­stel­len (Rinds­fleisch, Pou­let­fleisch, Schmor­bra­ten, Reis, Po­lenta, Spa­ghetti, Randen‑, Rüebli‑, To­ma­ten­sa­lat, Chu­chu, Ma­niok, …) dazu auch ver­schie­dene Des­serts.  Nur die Ge­tränke wer­den se­pa­rat berechnet.

Wir ge­nos­sen die «Flu­tua­ção», das Schnor­cheln, im kris­tall­kla­ren Was­ser des Na­s­cente Azu. Nach ei­ner kur­zen Pause be­ga­ben wir uns auf den Weg nach Bo­nito. Wir muss­ten dort ja noch un­sere Rei­se­agen­tur kon­tak­tie­ren. die «ABN Agên­cia Bra­zil Na­ture», um un­sere Vou­ch­ers in Emp­fang zu neh­men und den noch aus­ste­hen­den Rest­be­trag zu be­zah­len. Aus­ser­dem war ja un­sere re­ser­vierte Pousada Dia­mante voll. Wir fuh­ren aber nach dem Be­such der Rei­se­agen­tur di­rekt zu die­ser Pousada, wo uns mit­ge­teilt wurde, dass un­sere Plätze in der gleich­wer­ti­gen «Pousada do Joca» re­ser­viert seien. Also be­ga­ben wir uns zu die­ser Pousada. Sie hat­ten ein letz­tes Zim­mer – ei­nes mit 4 Ka­jü­ten­bet­ten, ohne Ba­de­tü­cher und ohne Seife. Die Du­sche funk­tio­nierte, das war wich­tig. Aber ent­ge­gen der Do­ku­mente von Briana, die un­sere Re­ser­va­tio­nen or­ga­ni­siert und vor­fi­nan­ziert hatte (muito obri­gado Briana), muss­ten wir hier den vol­len Be­trag be­zah­len, ob­wohl Briana bei der Re­ser­va­tion den Be­trag schon über­wie­sen hatte. Die Che­fin der Pousada ver­si­cherte aber, dass kein Be­trag be­zahlt wurde. Also be­zahlte ich. Weil aber das Kar­ten­le­se­ge­rät keine Da­ten über­mit­teln konnte, konnte ich erst am fol­gen­den Tag be­zah­len. Spä­ter er­wies es sich als rich­tig, dass Bria­nas Über­wei­sung we­der von Booking.com noch von der Pousada «ab­ge­bucht» wor­den war. Die Be­sit­zer der Pousada wa­ren aber sehr freund­lich und beim Früh­stück auch leut­se­lig, ohne aber auf­säs­sig zu sein. 

Hell­ro­ter Ara – Arara vermelha

Boca da Onça

Schon früh ver­lies­sen wir un­sere Pousada in Bo­nito und fuh­ren zu­erst etwa 60 km auf der BR, dann etwa 14 km über eine Na­tur­strasse zur so ge­nann­ten Boca da Onça, dem Aus­gangs­punkt für ge­führte Tou­ren, auf de­nen man an 5 klei­ne­ren und grös­se­ren Was­ser­fäl­len vor­bei­kommt. In ei­ni­gen na­tür­li­chen Bas­sins kann man auch schwim­men. Ver­schie­dene Ne­ben­flüsse fal­len über Klip­pen in den Ca­n­ion des Sa­l­obra-Flus­ses. Von die­sem Fluss stam­men ei­nige spek­ta­ku­läre Auf­nah­men des be­kann­ten Süss­was­ser-Pro­fi­fo­to­gra­fen Mi­chel Roggo.

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Die Füh­rer ge­ben Er­klä­run­gen ab zu Bäu­men und Früch­ten, Tie­ren und na­tür­lich zur Geo­gra­fie der Re­gion. Aus­ser­dem wird viel Wert auf Si­cher­heit ge­legt. Des­we­gen müs­sen alle Be­su­cher ein For­mu­lar ausfüllen.

Rio da Prata

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Weil un­sere Un­ter­was­ser­auf­nah­men zu Hause erst auf ein an­de­res For­mat trans­for­miert wer­den müs­sen, ver­lin­ken wir hier ei­nen Vi­deo-Clip von Youtube.

Der «Bu­raco das Ara­ras» er­wies sich als Flop. Wahr­schein­lich war es bei weit na­hezu 40 Grad Cel­sius auch den Aras zu heiss. Wir sa­hen sie nicht. Vor ei­nem Jahr wa­ren Da­rio und ich im Au­gust hier. Da­mals sa­hen wir meh­rere Aras, im­mer wie­der flo­gen sie von ei­ner Seite auf die an­dere, sas­sen auch in der Nähe auf Äs­ten. Aus­ser­dem be­ob­ach­te­ten wir da­mals auch ei­nen Specht, zwei Tu­ca­nos und na­tür­lich noch an­de­res Ge­tier. Dies­mal war aus­ser ei­ner be­ein­ru­cken­den Pflan­zen­welt und ei­ner aus­ser­or­dent­li­chen Hitze nichts Aus­ser­ge­wöhn­li­ches wahrzunehmen.

Rio de Janeiro

Von Bo­nito fuh­ren wir um 08:30 Uhr los Rich­tung Campo Grande. Dort muss­ten wir un­ser Miet­auto ab­ge­ben. Dann nah­men wir un­se­ren Flug nach São Paulo Con­gon­has und von dort den An­schluss­flug nach Rio de Ja­neiro, San­tos Du­mont, wo wir noch bei Tag an­ka­men. Ein Taxi brachte uns schliess­lich in un­sere Pri­vat­woh­nung im Quar­tier Copacabana.

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Nach zwei heis­sen Ta­gen (teils über 40 Grad am Schat­ten) nah­men wir auf dem Flug­ha­fen San­tos Du­mont un­se­ren re­ser­vier­ten Flug nach São Luís (via Bra­sí­lia). Lei­der hatte un­ser Flug schon in Rio zwei Stun­den Ver­spä­tung. Des­halb ka­men wir im Ho­tel in São Luís erst um 02:00 Uhr in der Nacht an und konn­ten bis 06.00 Uhr schla­fen. Denn um 07:00 Uhr soll­ten wir für die Fahrt nach Bar­reirin­has be­reit sein.

Lençois Maranhenses

Wir früh­stück­ten mit ziem­li­chem Ap­pe­tit im Ho­tel Soft Win in São Luís, der Haupt­stadt des Teil­staa­tes Ma­ran­hão. Wir be­fin­den uns nun im Nord­os­ten, wo es im Un­ter­schied zum Süd­os­ten (São Paulo, Rio de Ja­neiro, Es­pí­rito Santo) keine Som­mer­zeit gibt. Darum muss­ten wir un­sere Uh­ren wie­der um eine Stunde zu­rück­dre­hen..
Wir be­su­chen die «Len­çois Ma­ran­hen­ses». Die­ser Na­tio­nal­park ist ein na­tio­na­les Na­tur­schutz­ge­biet von 156’586 ha.

In den Len­çois Maranhenses

Zu die­ser Küs­ten­land­schaft ge­hö­ren Dü­nen, Man­gro­ven und Land­zun­gen, ge­formt von star­ken Win­den und re­gel­mäs­si­gem Regen.

Barreirinhas

Un­ser Aus­gangs­punkt in den Len­çois Ma­ran­hen­ses ist die Ort­schaft Bar­reirin­has. Hier be­zo­gen wir nach ei­ner gut vier­stün­di­gen Au­to­fahrt ab São Luis die Pousada do Rio.

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Foto: Marco MonteiroNebst der ein­ma­li­gen Land­schaft gibt es hier auch ei­nige Früchte, die ty­pisch sind für diese Re­gion: Die Ba­curi-Palme wächst in Ama­zo­nien und den an­gren­zen­den Teil­staa­ten des Nor­dens und Nord­os­tens. Aus ih­rer Frucht wer­den Des­serts (z.B. Mousse de Ba­curi), Frucht­saft, Glacé, Gelée und Kon­fi­tu­ren her­ge­stellt. Ihr La­tex­stoff wird für me­di­zi­ni­sche und kos­me­ti­sche Pro­dukte ver­wen­det. Das Ba­curi-Öl und die Ba­curi-But­ter sind po­pu­lär in der lo­ka­len Volks­me­di­zin (z.B. zur Lin­de­rung von Spin­nen- und Schlan­gen­bis­sen oder als Wun­der­mit­tel ge­gen Rheuma und Arthritis).

foto: Didier DescouensAuch die Bu­riti-Palme ist ty­pisch in die­ser Re­gion, sie ist al­ler­dings auch im Süd­os­ten und Süd­wes­ten (bis Mato Grosso do Sul) be­kannt. Sie wächst sehr hoch. Ihre Frucht kann ge­ges­sen oder zu Frucht­saft, Glacé, Des­serts, Kon­fi­ture usw. ver­ar­bei­tet wer­den. Aus den jun­gen Blät­tern wird eine Fa­ser ge­won­nen, die «Bu­rití-Seide», die zu Net­zen, Tep­pi­chen, Ta­schen und für Schmuck ver­wen­det wer­den. Auch das Holz wird gern z.B. in der Mö­bel­in­dus­trie ver­wen­det, weil es leicht und wi­der­stands­fä­hig ist. (Foto: aus Wiki-Com­mons von Di­dier Descouens )

foto: Carolina BresciaAçaí ist die Frucht ei­ner süd­ame­ri­ka­ni­schen Pal­men­art (Eu­terpe ole­racea, bra­si­lia­nisch açai­zeiro). Diese Palme ist für die Re­gio­nen, in de­nen sie wächst, wirt­schaft­lich be­deu­tend, da so­wohl die Früchte als auch die Palm­her­zen ess­bar sind und die Blät­ter und das Holz viel­sei­tig ver­wert­bar ist. Die flei­schige Frucht­masse wird – mit Was­ser ver­mischt – zu ei­nem Ge­tränk und in ganz Bra­si­lien zu Sor­bet verarbeitet.

In Eu­ropa ist die Frucht üb­li­cher­weise als ge­frier­ge­trock­ne­tes Pul­ver oder als tief­ge­fro­re­nes Pü­réé er­hält­lich. Der Ver­zehr von ro­hen Açai-Bee­ren kann zur An­ste­ckung mit dem Er­re­ger der Cha­gas-Krank­heit füh­ren, weil der Kot von Raub­wan­zen auf den Bee­ren zu fin­den ist.

Foto: CupuaçuZwar ist die Frucht des Cu­pu­açu (Gross­blü­ti­ger Ka­kao) ähn­lich nutz­bar wie die­je­nige des ver­wand­ten Ka­kaos (bei­des Mal­ven­ge­wächse), hat aber im Ver­gleich zu Ka­kao in Eu­ropa keine kom­mer­zi­elle Be­deu­tung. In Bra­si­lien wird das Cu­pu­açu-Frucht­fleisch mit Zu­cker ver­setzt zu Ge­trän­ken, Eis­cremes, Jo­ghurts, Mar­me­la­den und der­glei­chen oder ähn­lich der Ka­kao-But­ter zu Cu­pu­açu-Scho­ko­lade, der in Bra­si­lien so ge­nann­ten Cu­pu­late, verarbeitet.

Aus­flüge in den Len­çois Ma­ran­hen­ses, ab Barreirinhas

Wir hat­ten im Vor­aus ei­nen Aus­flug mit ei­nem Schnell­boot nach Ca­buré ge­bucht. Bei der ers­ten Lan­dung tra­fen wir bei ei­ner An­samm­lung von Lan­cho­net­tes, Tou­ris­ten, Ki­osk und WCs auf Ka­pu­zi­ner­af­fen, die sich längst auf die Tou­ris­ten ein­ge­stellt hat­ten. In ei­nem Fi­scher­dorf sa­hen wir, wie am Pier mit pri­mi­tivs­ten Hilfs­mit­teln Fi­sche gril­liert bzw. in ei­ner Sauce zu­be­rei­tet wur­den. Zwar roch es fein, aber die hy­gie­ni­schen Ver­hält­nisse wa­ren we­nig ein­la­dend. Wir be­stie­gen den na­he­ge­le­ge­nen Leucht­turm, von wie wir ei­nen fan­tas­ti­schen Rund­blick ge­nies­sen konn­ten. Auf dem Rück­weg kos­te­ten wir noch Bu­riti-Glacé. Es schmeckte gut, aber aussergewöhnlich.

Úl­timo pas­seio: Atins

Auf un­se­rem letz­ten Aus­flug fuh­ren wir über die Dü­nen nach Atins. Dort be­stell­ten wir bei Lu­zia (oder An­to­nio) «die bes­ten Cre­vet­ten weit und breit». Nach der Be­stel­lung gin­gen wir an den Strand, da­mit die Kü­che Zeit hatte, un­ser Mit­tag­essen zuzubereiten. 

Tat­säch­lich wa­ren die Cre­vet­ten sa­gen­haft le­cker; wir hat­ten eine Por­tion gril­lierte und eine Por­tion mit Sauce be­stellt – nebst al­len üb­li­chen Zu­ta­ten (Boh­nen, Reis, Sa­lat). Nach dem Es­sen leg­ten wir uns in auf­ge­spann­ten Hän­ge­mat­ten in den Schatten.

Casa da Farinha

Wir be­such­ten die «Casa da Far­inha» in Bar­reirin­has. Hier pro­du­zie­ren sie noch auf tra­di­tio­nelle Weise far­inha (= Mehl). Die Bra­si­lia­ner ver­ste­hen un­ter far­inha nicht etwa Wei­zen­mehl, son­dern Ma­ni­ok­mehl. Ma­niok ist kein Ge­treide, son­dern eine Knol­len­frucht und wird in der Kü­che ähn­lich zu­be­rei­tet wie die Kar­tof­fel. Ma­niok ist gif­tig – ähn­lich der ro­hen Kar­tof­fel. Es gibt aber eine un­gif­tige und eine gif­tige Ma­ni­okart, die man­dioca brava ist auch in ge­koch­tem Zu­stand gif­tig. Die un­gif­tige Ma­ni­ok­knolle wird zu­erst ge­schält, dann im Salz­was­ser ge­kocht. So kann man sie es­sen, oder noch bra­ten. Das er­gibt et­was un­gleich­mäs­sig ge­formte Fri­tes. Aus ge­koch­tem Ma­niok lässt sich auch Stock/purrée zu­be­rei­ten.
Für die Her­stel­lung von far­inha (Ma­ni­ok­mehl) kann die un­gif­tige oder die gif­tige Ma­ni­okart be­nutzt wer­den. Zu­erst muss man die Ma­ni­ok­knol­len schä­len, ab­spü­len, dann fein rei­ben. Diese Masse wird dann in ein Ti­piti, ei­nen schlauch­ähn­li­chen, sehr fle­xi­blen Be­häl­ter aus Palm-Fa­sern ge­füllt und aus­ge­presst. Durch den Ent­zug der Flüs­sig­keit wird die Ma­ni­ok­masse ent­gif­tet – wenn denn der gif­tige Ma­niok ver­ar­bei­tet wurde. Der Ma­ni­ok­masse wird durch die­sen Press­vor­gang 90 – 95 Pro­zent der Flüs­sig­keit ent­zo­gen. An­schlies­send kann die flo­ckige Ma­niok-Masse di­rekt ge­rös­tet wer­den. Je nach Röst­art ent­ste­hen ver­schie­dene Kör­nungs­grade. Vor dem Rös­ten kann die Ma­ni­ok­masse aber auch noch eine Gä­rung durch­lau­fen. So ent­steht die «far­inha azeda», ohne Gäh­rung ent­steht nach dem Rös­ten eine «far­inha doce».

Curitiba, PR

Ein Blitz­be­such galt der Schweiz­erschule in Cu­ri­tiba. Sie konnte ihre Schü­ler­zah­len in den letz­ten 18 Jah­ren ver­dop­peln. Das geht na­tür­lich ein­her mit ei­nem er­höh­ten Raum­be­darf. Des­halb ist die Schule seit gut zwei Jah­ren daran, auf ei­ner an­gren­zen­den Par­zelle, die sie vor ei­ni­gen Jah­ren er­stan­den hat, wei­tere Schul­ge­bäude zu er­rich­ten. Sie wer­den der­einst mit ei­ner Pas­s­a­relle, die über die Strasse führt, ver­bun­den sein.

Die bra­si­lia­ni­sche Schul­di­rek­to­rin De­nise mit den Gäs­ten aus der Schweiz

Über die Schweiz­erschule Cu­ri­tiba in­for­miert die Web­seite des Co­lé­gio Suíço-Bra­sileiro de Cu­ri­tiba.

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Und um in Er­in­ne­run­gen zu schwel­gen und gleich­zei­tig zu Abend zu es­sen (wir hat­ten keine Zeit für ein Mit­tag­essen), be­such­ten wir das Val­lejo, eine Chur­ras­ca­ria in der Nähe der Schweiz­erschule, wo wir es uns schme­cken lies­sen. Chur­ras­ca­rias funk­tio­nie­ren so: Man be­zahlt eine Pau­schale und kann sich da­für am Buf­fet à dis­cre­tion be­die­nen. Die Kell­ner kom­men im­mer wie­der, zei­gen saf­tig gril­lierte Fleisch­stü­cke am Spiess und fra­gen, ob man da­von möchte. Auch das à dis­cre­tion. Wer sich den Bauch vor Hun­ger schon zu Be­ginn mit Würs­ten füllt, ist sel­ber schuld, wenn er bei der Pi­c­anha oder dem fi­let ar­gen­tino nicht mehr mit­hal­ten kann. Die Ge­tränke und (im Val­lejo) spe­zi­elle Des­serts (nicht vom Buf­fet, z.B. Glacé, Mousse au cho­co­lat) wer­den se­pa­rat berechnet.

Am Buf­fet wer­den z.B. an­ge­bo­ten: Sa­late (ge­kochte Ran­den, Rüebli, grüne Boh­nen, Mais, To­ma­ten, Ru­cola und an­dere grüne Sa­late), Bei­la­gen (ver­schie­de­ner Reis, ge­kochte Eier, Wach­tel­eier, Po­lenta, Kar­tof­fel­pür­ree, Pom­mes-fri­tes, Po­lenta-fri­tes, gril­lierte Ana­nas, Spa­get­thi, Gra­tins, Boh­nen), dazu auch far­inha (Ma­ni­ok­mehl), Farofa (Ma­ni­ok­mehl, mit Zwie­beln, Ei­ern…), Pi­menta (Chili-Scho­ten in Öl), carne do boi da ca­nela (Schmor­bra­ten), Des­serts (Pud­ding, crême brulée, mousse au maracuja …

Das Fleisch wird von den Kell­nern im­mer wie­der am Tisch prä­sen­tiert: Un­ter an­de­rem gibt es vom Rind: Pi­c­anha (bem/mal pasada), Cu­pim (Rü­cken­hö­cker des Zebu-Rin­des), cos­tela, Frauda, fi­let ar­gen­tino und viele an­dere Stü­cke, vom Pou­let: Her­zen, vom Schwein: Cos­tela, vom Ja­vali (Wild­schwein), manch­mal auch car­neiro (Lamm) und gril­lierte, in Zimt ge­wen­dete Ana­nas, von der man sich ein Stück ab­schnei­den las­sen kann.

Foz do Iguaçu

Von Cu­ri­tiba flo­gen wir via São Paulo, Gua­rul­hos, nach Foz do Iguaçu. Schon am Nach­mit­tag be­such­ten wir den Marco dos Tres Na­ções, das Drei­län­der­eck, wo sich Bra­si­lien, Ar­gen­ti­nien und Pa­ra­guay tref­fen. Das ist ein tou­ris­ti­scher Punkt mit Gas­tro­no­mie­be­trie­ben, wie man sie auch in der Schweiz fin­det. Sou­ve­nir­lä­den feh­len nicht. Die Aus­sicht finde ich nicht be­son­ders, der sym­bo­li­sche Ge­halt ist wich­ti­ger und wird für mei­nen Ge­schmack zu sehr á la Ho­ly­wood in­sze­niert (mit le­bens­gros­sen In­dia­ner­fi­gu­ren für Sel­fies, Pa­li­sa­den und Befestigungsmauern).

Parque das Aves

Zu­erst be­such­ten wir dann am Mor­gen den Par­que das Aves, den in­ter­na­tio­nal be­kann­ten Vogelpark.

Die­sen Vo­gel­park hatte ich schon sehr be­ein­dru­ckend ge­fun­den, als ich mit Leida und mei­ner Mut­ter zum ers­ten Mal hier war. Das war im De­zem­ber 1995; Lu­cas war ge­rade mal 16 Mo­nate alt. Da­mals gab es noch viele Aras und an­dere Pa­pa­geien, die frei her­um­flo­gen, sich teil­weise so­gar auf die Schul­tern von Tou­ris­ten nie­der­lies­sen. Heute, rund 24 Jahre spä­ter ist al­les viel kon­trol­lier­ter; die Tiere, die wir im Par­que se­hen, le­ben alle in rie­si­gen Vo­liè­ren. Über­all ste­hen Park­wäch­te­rIn­nen, die da­für sor­gen, dass die Tiere in Ruhe ge­las­sen und nicht ge­füt­tert werden. 

Da­nach be­ga­ben wir uns in den na­he­ge­le­ge­nen Na­tio­nal­park der Iguaçu-Was­ser­fälle. Hier stür­zen die ge­wal­ti­gen Was­ser­mas­sen des Iguaçu-Flus­ses über meh­rere Stu­fen in ein schma­les To­bel, das we­nige Ki­lo­me­ter fluss­ab­wärts in den Pa­raná-Fluss mündet.

Cataratas do Foz do Iguaçu

Wir be­sich­tig­ten zu­erst die bra­si­lia­ni­sche Seite der Was­ser­fälle. Es win­dete ziem­lich stark. Manch­mal fie­len klei­nere Äste von den Bäumen

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Schliess­lich be­ga­ben wir uns auch auf die ar­gen­ti­ni­sche Seite des Iguaçu, die grös­ser ist als die bra­si­lia­ni­sche Seite. Nach dem Pas­sie­ren der Zoll- / Per­so­nen­kon­trolle bei­der Län­der, brachte uns das Taxi zum Ein­gang. Hier war­te­ten wir auf den park­ei­ge­nen Zug, der uns bis zur End­sta­tion, dem Zu­gang zur Gar­ganta do Di­abo, führte. 

Obi­ges Vi­deo ist zu gross. Ist mit Mo­le­que verlinkt.

Im Zug spra­chen wir mit ei­nem äqua­to­ria­ni­schen Paar, das Eu­ropa ein we­nig kennt, weil sie zu Hause Wand­ver­klei­dun­gen (Ta­pe­ten etc.) ver­kau­fen. Des­halb ha­ben sie Kon­takte mit ein­schlä­gi­gen Pro­du­zen­ten in Eu­ropa. Im Ver­lauf des Ge­sprächs ka­men wir – we­gen der Schweiz – schnell auf Scho­ko­lade zu spre­chen. Sie mein­ten, dass eine der welt­weit bes­ten Scho­ko­la­den in ih­rem Land pro­du­ziert würde. Das sag­ten sie nicht ein­fach, weil sie selbst Äqua­to­ria­ner wa­ren, son­dern weil die Scho­ko­lade bzw. der Ka­kao bei in­ter­na­tio­na­len Wett­be­werbe erste Preise ge­holt hatte. Die Ka­kao­pro­duk­tion heisst Pa­cari. Gut zu wis­sen, dass im Aus­land die Schwei­zer Scho­ko­lade nicht über­all und von al­len als die Welt­beste an­ge­se­hen wird.

obi­ges Vi­deo habe ich mit Pin­na­cle Stu­dio er­stellt. Es ist ver­mut­lich zu gross.

Itaipu binacional

An un­se­rem letz­ten Tag in Foz do Iguaçu fuh­ren wir mit ei­nem Uber-Taxi zum Tou­ris­mus­büro von Itaipu Bi­nacio­nal und buch­ten dort die Pano­roma-Tour mit dem fir­men­ei­ge­nen Bus, weil wir für an­dere Tou­ren zu we­nig Zeit hatten

Fo­to­stre­cke: ver­mutl. gelöscht

Itaipú ist seit 1982 in Be­trieb, seit 2004 mit 20 Tur­bi­nen. Dank der re­la­tiv klei­nen sai­so­na­len Schwan­kun­gen der Was­ser­zu­fuhr des Pa­raná-Flus­ses und der ho­hen Aus­las­tung der Tur­bi­nen über­trifft die Jah­res­ener­gie­pro­duk­tion (103 Te­ra­watt­stun­den) meist jene der chi­ne­si­schen Drei-Schluch­ten-Tal­sperre. (Zum Ver­gleich: Das Kern­kraft­werk Isar mit der welt­weit höchs­ten Jah­res­pro­duk­tion im Jahr 2006 lie­ferte 12,4 Te­ra­watt­stun­den). Durch 2 Tur­bi­nen des Itaipú-Kraft­werks fliesst pro Se­kunde fast so­viel Was­ser wie pro Se­kunde über den im­po­san­ten Foz do Iguaçu stürzt.
Bau­be­ginn: 1974, In­be­trieb­nahme der ers­ten Tur­bine 1982, 1991 der 18. Tur­bine, 2004 zwei zu­sätz­li­che Tur­bi­nen. Am Bau wa­ren rund 34’000 Ar­bei­ter be­schäf­tigt, da­von ka­men 145 ums Le­ben. Ins­ge­samt muss­ten 40’000 Men­schen – dar­un­ter sehr viele ein­hei­mi­sche Gua­raní-In­dia­ner – um­ge­sie­delt wer­den. Aus­ser­dem wurde Re­gen­wald ab­ge­holzt und im Be­reich des Stau­sees dau­er­haft überflutet.

Vitória, ES

Vi­tória ist vor­läu­fige End­sta­tion un­se­rer Reise. Hier wohnt die Mut­ter mei­ner Frau und die meis­ten ih­rer Ge­schwis­ter.
Vi­tória ist die Haupt­stadt des Bun­des­staa­tes Es­pi­rito Santo.

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Vi­tória ist die Haupt­stadt des Bun­des­staa­tes Es­pí­rito Santo. Die­ser Staat ist et­was grös­ser als die Schweiz. Die Haupt­stadt Vi­tória zählt auf ih­rem Ge­mein­de­ge­biet 358’000 Ein­woh­ner; Vila Velha, das mit Vi­tória eng ver­floch­ten ist, zählt 486’000 Ein­woh­ner (ist also grös­ser als die Haupt­stadt). Es gibt zwei Hä­fen, ei­nen in der Alt­stadt, wo der Zu­gang für den Ver­kehr und so­mit für Wa­ren be­schränkt ist, und den Ha­fen Tu­barão, der spe­zia­li­siert ist für den Ex­port von Ei­sen­erz (80 Mi­li­o­nen Tonnen/Jahr).

ver­linkt mit Moleque

Oben kommt ein Vi­deo zu Vitória

O ano novo co­men­çou com sol brilhante.

Son­nen­auf­gang über der «Fünf­ten Brücke»

Santa Cruz, ES

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Der Ur­sprung der Ge­meinde Santa Cruz be­gann mit dem Wei­ler Ald­eia Nova , ei­ner Grün­dung der Je­sui­ten von 1556, am Ufer des Flus­ses Pi­r­aque­açu. Wäh­rend der Ko­lo­nia­li­zeit und des por­tu­gie­si­schen Ko­lo­ni­al­reichs spielte diese Re­gion keine wich­tige Rolle. 1874 liess sich der Ös­ter­rei­cher (Süd­ti­ro­ler) Pie­tro Ta­b­ac­chi in die­ser Re­gion nie­der und grün­dete im Ge­den­ken an seine Her­kunft die Fa­zenda Nova Trento. Spä­ter sorgte er für die Nie­der­las­sung von 386 Per­so­nen aus dem ös­ter­rei­chisch-un­ga­ri­schen Reich (vor al­lem aus der Re­gion von Valsug­ana, Süd­ti­rol, und 2 Fa­mi­lien aus dem Ve­neto). 1848 wurde die Ge­meinde Santa Cruz (heute Ara­cruz) mit Sitz in der Ort­schaft Santa Cruz ge­grün­det. Aber erst 1892 be­kam Santa Cruz den Rang ei­ner Stadt. Dank sei­nes Ha­fens am rio Pi­r­aque­açu, der viel be­fah­ren war, pro­spe­rierte die Stadt. Aber mit dem Bau der Ei­sen­bahn von Vi­tória nach Mi­nas Ge­rais und der Na­tio­nal­strasse BR-101 ver­lor der Ha­fen ab 1940 seine Be­deu­tung. 1948 wurde die Ver­la­ge­rung des Ge­mein­de­sit­zes von Santa Cruz nach Ara­cruz be­schlos­sen, denn Santa Cruz liegt am Rande des Ge­mein­de­ge­bie­tes. In­folge des Pro­tes­tes der Be­völ­ke­rung von Santa Cruz wurde die Ver­la­ge­rung ins Zen­trum des Ge­mein­de­ge­bie­tes nach Ara­cruz aber erst 1950 un­ter Po­li­zei­schutz voll­zo­gen. Die Ge­meinde Ara­cruz um­fasst 1436 km2. Da­mit ist diese Ge­meine fast so gross wie der Kan­ton Frei­burg (1670 km2).

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