Seit Jahren wird die Wiese zwischen der Bernstrasse und der Route Villars-les-Joncs unterhalb des Spielplatzes vom Buissonnets jährlich nur noch einmal gemäht – erst wenn die meisten Pflanzen ausgesamt haben. Dadurch entstand eine Magerwiese.

Früher wurde die Wiese temporär noch als Schafweide genutzt. Seit etwa fünf Jahren sind keine Wiederkäuer mehr anzutreffen. Das nächtliche Blim-blim der Schafsglöckchen ist verstummt. Dafür blüht eine Vielzahl von Wiesenblumen im Frühling und den ganzen Sommer über.
Biodiversität
Die Flora ist vielfältig. Man begegnet Sauerampfer, Löwenzahn, Nelken, Wiesen-Bärenklau, Klee, Vergissmeinnicht und vielem mehr.

Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium) mit grossen weissen Dolden bieten für viele Insekten und anderes Getier Nahrung, Wohnung, Lebensraum.
Wiesen-Bärenklau
Der Wiesen-Bärenklau ist leicht zu erkennen an seinen Dolden. Er gehört zur Gattung der Bärenklau (Heracleum). Im Gegensatz zum Riesen-Bärenklau, der bei uns als Neophyt in Erscheinung tritt, ist der Wiesen-Bärenklau in Europa und also auch bei uns heimisch. Den Namen erhielt die Pflanzen im deutschsprachigen Raum wohl aufgrund der grossen lappig gestielten und behaarten Blätter, die an Tierpfoten, an Tierklauen, erinnern. Regional nennt man den Wiesen-Bärenklau auch Bärentatze.
Saat-Esparsette
Die Saat-Esparsette, auch Futter-Esparsette genannt, gehört zur Gattung der Esparsetten und in die Unterfamilie der Schmetterlingsblütler. Sie wird oft als Trockenfutterpflanze und als Bodenverbesserer genutzt. Sie ist ein Rohbodenpionier und ein Tiefwurzler. Um sich an Trockenzeiten anzupassen, wurzelt sie bis zu vier Meter tief. Ausserdem besitzt sie Wurzelknöllchen mit stickstoffbindenden Bakterien. Beim Aufsitzen genügend schwerer Insekten klappt das Schiffchen herab, so dass der Bauch des Insekts mit Pollen bedeckt bzw. später von der Narbe berührt wird, In einem späteren Blütenstadium werden die Griffel freigegeben. Nektar ist reichlich vorhanden und auch kurzrüsseligen Bienen zugänglich. Deshalb gilt die Pflanze als gute Bienenweide. So besucht Melitta dimidiata ausschliesslich Esparsetten. Neben zahlreichen Bienenarten werden auch Schmetterlinge und Schwebfliegen als Bestäuber beobachtet. Selbstbestäubung ist nicht möglich. Die Saat-Esparsette bietet Nahrung für das gefährdete Esparsetten-Widderchen und den Kleinen Esparsetten-Bläuling.
Wiesen-Salbei
Der Wiesen-Salbei, auch Wiesensalbei geschrieben, ist eine Pflanzenart der Gattung Salbei und gehört zur Familie der Lippenblütler. Eine Pflanze kann mehrere Jahre alt werden. Sie ist eine Lichtpflanze, die bei weniger als 20 Prozent des normalen Lichtgenusses steril bleibt. Die Pfahlwurzel reicht bis über 1 Meter tief. Die Bestäubung erfolgt hauptsächlich durch Hummeln über den typischen Salbei-Mechanismus. Die Hummel steckt ihren Rüssel in die Blüte und durch eine Öse am unteren Hebelarm, um Nektar zu sammeln. Dabei löst sie den Hebelmechanismus (auch Schlagbaummechanismus genannt) aus, der den Blütenstaub am haarigen Körper der Hummel abstreift. Der Pollen wird dann von der Hummel zu anderen Blüten weitergetragen. Der Hebelmechanismus kann bis zu zwölfmal wiederholt werden. Dabei wird jeweils nur eine Portion des Pollens abgegeben. Bis zu zwölf Portionen sind möglich. Neben der Bestäubung durch Insekten ist die Selbstbestäubung bedeutsam.
Wiesen-Sauerampfer
Der Wiesen-Sauerampfer, auch Wiesensauerampfer geschrieben, ist eine Art innerhalb der Familie der Knöterichgewäschse. Er dient als Wildgemüse und Heilpflanze. Seine Samen überleben mehrere Jahre im Boden und bleiben auch in der Gülle keimfähig. Daher kann er sich auf günstigen Standorten massenhaft ausbreiten und Futtergräser verdrängen. Seine Bekämpfung ist daher schwierig. Auch weil seine bis zu 1,5 m tiefen Speicherwurzeln noch in kleinen Teilen regenerationsfähig bleiben und neue Pflanzen bilden. Pro Staubblatt entstehen 30’000 Pollenkörner und 300 Millionen je Blütenstand. Die Ausbreitung erfolgt durch den Wind und als Wasserhafter. Daneben transportieren auch Huftiere den Samen weiter. Die Wiesen-Sauerampfer dient als Nahrung für die Raupen des Ampfer-Gründwidderchens, des Alpen-Grünwidderchens, des Violetten Feuerfalters, des Braunen Feuerfalters, des Kleinen Feuerfalters und des Dukatenfalters.
Wiesen-Pippau
Der Wiesen-Pippau ist eine Art der Gattun Pippau (Crepis) innerhalb der Familie der Korbblütengewächse (Asteraceae). Die Art ist bei uns heimisch.
Acker-Witwenblume
Die Acker-Wiesenblume ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Witwenblumen (Knautia) in der Unterfamilie der Kardengewächse. Der Necktar ist durch eine Saftdecke geschützt, aber trotzdem auch kurzrüsseligen Insekten zugänglich. Als Bestäuber treten Bienen und diverse Schmetterlinge in Erscheinung. Auch Selbstbestäubung kommt vor. Die Pflanze dient verschiedenen Raupen als Futter wie etwa für Skabiosenschwärmer und Zimtbär. Die Samen sind bis 35 Jahre keimfähig. Die Acker-Witwenblume, die auch unter der Bezeichnung Apostelkraut bekannt ist und lateinisch Scbiosa heisst, wurde insbesondere früher gern als Heilpflanze bei chronischen Hauterkrankungen, aber auch bei Husten und Halsleiden angewendet. Der Aufguss mit Blättern oder Wurzeln wird als Droge genutzt, die antiseptisch wirkt und ein trockenes, «pelziges» Mundgefühl verursachen.
Die jungen Blätter der Acker-Witwenblume haben einen bitterlich-würzigen Geschmack. Die Blüten schmecken hingegen mild. Die jungen Blätter können in kleinen Mengen Salaten zugegeben werden. Als herbe Zutat eignen sie sich auch für Suppen, Fonds, Gemüsegerichte oder Bratlinge. Die Blüten können als essbare Dekoration über Salate, Gemüse, Butterbrote und Süssspeisen gestreut werden.
Mittlerer Klee
Der Mittlere Klee (Trifolium medium) ist eine Art innerhalb der Gattung Klee (Trifolium) und bei uns sehr verbreitet. Aufgrund seiner maximalen Höhe von 30 bis 45 cm verschwindet er gern in der Fülle höherer Gräser und anderer Pflanzen. Seine Blüten sind beliebt bei Bienen und Hummeln.
Süssgräser
Fauna
In diesem Urwald von Stängeln, Blättern, Blüten, wo es duftet und summt, lebt auch eine Vielzahl von Insekten, Weichtieren, die ihrerseits wieder Nahrung sind für Vögel und andere Tiere.
Lederwanze
Die Lederwanze, auch Grosse Wanze oder Saumwanze genannt, gehört zu den Randwanzen. Sie ist bei uns verbreitet und duftet nach Äpfeln. Im Mai erfolgt die Eiablage an Ampfer- und Knötericharten.
Weitere Insekten
Nebst den Lederwanzen und Bienen gibt es noch eine Vielzahl anderer Lebewesen, die hier wohnen. So fallen die Marienkäfer bald auf, die eher am Rand in der Nähe von Brennesseln auftreten.