In Memoriam von

Benícia Lecco Zamperlini

Dona Bení­cia

Bení­cia Lecco Zam­per­lini, ge­bo­ren am 4. März 1926 im Dorf Gua­raná, Di­strikt Ri­berão, Bun­des­staat Es­pí­rito Santo, Bra­si­lien, als Toch­ter des Nilo Ab­bade Bení­cio Lecco und sei­ner Gat­tin The­reza de Je­sus, starb am 22. April 2022 in Vi­tória, ES, Bra­si­lien. Ihr Grab be­fin­det sich auf dem Fried­hof São João Ba­tista in Ara­cruz, ES, Brasilien.

Bení­cia wuchs zu­sam­men mit 4 Brü­dern und 4 Schwes­tern in Gua­ranã auf. Fran­cisca, die eine Schwes­ter war ge­nau ge­nom­men eine Cou­sine. Weil de­ren Mut­ter aber bei Fran­cis­cas Ge­burt ver­starb, nah­men Bení­cias El­tern die kleine Fran­cisca in ihre Fa­mi­lie auf und er­zo­gen sie wie die ei­ge­nen Kin­der. So wurde Fran­cisca von ih­ren Ge­schwis­tern nicht Cou­sine, son­dern Schwes­ter genannt.

Geschichte

Die Fa­mi­lie Lecco stammt, wie der Name ver­rät, aus Ober­ita­lien. Auch die Fa­mi­lie des früh ver­stor­be­nen José Zam­per­lini stammt aus Ita­lien, aus Vi­ga­sio bei Ve­rona. Beide Fa­mi­lien emi­grier­ten nach Brasilien. 

Die Fa­mi­lie Zam­per­lini wan­derte ver­mut­lich in den 1890er Jah­ren von Vi­ga­sio bei Ve­rona nach Vi­tória in Es­pí­rito Santo aus. Do­ku­men­tiert ist, dass sich Ce­sare Au­gusto Zam­per­lini, ge­bo­ren am 11. März 1873, im Al­ter von 21 Jah­ren, mit sei­ner Frau Li­be­rata Ita­lia Bo­netti, 29 Jahre [sic! im Pro­jeto Imi­gran­tes APEES, Al­ter viel­leicht wil­lent­lich ge­fälscht, um Min­der­jäh­rig­keit zu ver­tu­schen) mit der Toch­ter (noch Baby) Te­resa Zam­per­lini in Ge­nua am 10. No­vem­ber 1894 auf dem Dampf­schiff Matteo Bruzzo ein­schiffte. Auf dem glei­chen Dampf­schiff reiste auch Um­berto Zam­per­lini, eben­falls aus Vi­ga­sio, mit sei­ner Frau Rosa Costa, 25jährig, und sei­nem Töch­ter­chen Gio­co­nada Zam­per­lini, alle mit dem glei­chen Rei­se­ziel. Am 6. De­zem­ber 1894 ver­liess das junge Paar das Schiff im Ha­fen von Vi­tória, Es­pí­rito Santo, und über­nach­tete in der Hos­pe­da­ria dos Imi­gran­tes Pe­dra D’A­gua. Ziel der Reise war das Un­ter­neh­men Cór­rego Ga­briel Emi­lio im Núcleo co­lo­nial Mo­niz Freire (nicht zu ver­wech­seln mit der heu­ti­gen Ge­meinde Mo­niz Freire) in Rio Doce, ES.

Das Dampf­schiff Va­por Gol­conde wurde in Frank­reich von der Firma For­ges & Chan­tiers de la Me­di­ter­ra­née de Seyne für die Ge­sell­schaft Freis­si­net ge­baut. Im No­vem­ber 1882 war das Schiff see­tüch­tig. 1884 kaufte Matteo Bruzzo das Schiff und taufte es auf den Na­men des Be­sit­zers, Matteo Bruzzo, um. Ihre erste Reise nach Bra­si­lien un­ter­nahm das Schiff am 3. Fe­bruar 1884. Im Juli des glei­chen Jah­res grün­dete Matteo Bruzzo mit dem Kauf des Schif­fes Nord Amé­rica mit ei­nem wei­te­ren Teil­ha­ber die Ge­nos­sen­schaft La Veloce.

Nesse na­vio via­ja­ram Ce­sare Zam­per­lini e sua es­posa Li­be­rata Ita­lia deste Ge­nova para Vi­tória no ano 1895 

Tat­säch­lich wurde das Le­ben in der Sied­lung nicht ein­fa­cher. 1895 er­eig­ne­ten sich skan­da­löse Vor­komm­nisse. War das noch vor der An­kunft der Zam­per­li­nis oder ge­rade da­nach? Was pas­sierte ge­nau? Wer wa­ren die Be­tei­lig­ten? Gab es Op­fer? Je­den­falls ver­bot die ita­lie­ni­sche Re­gie­rung 1896 die Aus­wan­de­rung nach Es­pí­rito Santo.

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Família Zamperlini (134)_entz
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Nach amt­li­chen An­ga­ben kam Ce­sare Au­gusto Zam­per­lini mit sei­ner Frau Li­be­rata Ita­lia Bo­netti und der äl­tes­ten Toch­ter im De­zem­ber 1895 im Ha­fen von Vi­tória, ES, an. Zu die­ser Zeit war Li­be­rata Ita­lia mit ih­rem zwei­ten Kind schwan­ger. Laut den glei­chen An­ga­ben ver­liess die in über ei­nem Jahr­zehnt wei­ter ge­wach­sene Fa­mi­lie Bra­si­lien wie­der Rich­tung Ita­lien im Jahr 1913. Warum ent­schied die Fa­mi­lie 1913, wie­der in ihre alte Hei­mat zu­rück­zu­keh­ren? Was er­hoff­ten sie von ih­rer Rück­wan­de­rung nach Ita­lien? 1914 emi­gierte die Fa­mi­lie er­neute nach Es­pí­rito Santo. Wel­che Rolle spielte der Aus­bruch des Ers­ten Welt­kriegs für die er­neute Aus­wan­de­rung nach Bra­si­lien? Wo­hin zog die Fa­mi­lie die­ses Mal in Es­pí­rito Santo? Konn­ten sie in ihr 1913 ver­las­se­nes Haus zu­rück­zie­hen? Wo­von lebte die Familie?

Einige Familienmitglieder im Detail

Im Fol­gen­den ge­ben wir An­ga­ben zu ei­ni­gen Fa­mi­li­en­mit­glie­dern. Diese An­ga­ben sind nicht ur­kund­lich be­legt, son­dern be­ru­hen auf münd­lich tra­dier­ter Erzählung.

Cesare Augusto und Liberata Italia Zamperlini Bonetti

Von Ce­sare Au­gusto und sei­ner Frau Li­be­rata Ita­lia Zam­per­lini Bo­netti wis­sen wir, dass sie von Vi­ga­sio, Pro­vinz Ve­rona, in Ita­lien nach Es­pí­rito Santo ein­ge­wan­dert sind. Ihre Kin­der sind: Te­resa, Cla­rice, Giu­seppe, At­ti­lio und Umberto.

Attilio und Antonieta Diolinda Rossone

At­ti­lio schrieb sei­nen Na­men noch ita­lie­nisch mit Doppel‑T. Dem Na­men sei­ner Frau be­geg­net man auch als Deo­linda Rossoni. Ihre El­tern hies­sen Fran­cesco Rossone oder Rossoni und Ma­ria Faus­tini. Das sind eben­falls ita­li­en­si­che Fa­mi­li­en­na­men. Ob sie selbst oder ihre El­tern oder Gross­el­tern aus Ita­lien nach Bra­si­lien ein­ge­wan­dert sind, wis­sen wir nicht. Nicht be­kannt ist aus­ser­dem, wie­viele Ge­schwis­ter An­to­niete Deo­linda hatte. Auf je­den Fall wa­ren At­ti­lio und An­to­ni­etta Dio­linda die El­tern von José Zam­per­lini So­br­inho, Nilza (Ma­ría), Con­ce­i­ção, der Zwil­linge Lu­zia und Se­bas­tião, von Olga und Dalva.

Antonio da Rosa Loureiro Lecco und Maria Soares Lecco

Die Na­men da Rosa Le­or­eiro und Soares klin­gen por­tu­gie­sisch, wäh­rend Lecco ita­lie­ni­scher Her­kunft ist. Wie es scheint, ent­stammt An­to­nio da Lou­reiro Lecco aus ei­ner por­tu­gie­sisch-ita­lie­ni­schen Fa­mi­lie. Das deu­tet dar­auf hin, dass er selbst be­reits in Bra­si­lien ge­bo­ren wurde und mög­li­cher­weise ein El­tern­teil aus Ita­lien ein­ge­wan­dert und in eine por­tu­gie­sisch­stäm­mige Fa­mi­lie ein­ge­hei­ra­tet hatte.

Nilo Abbade Benício Lecco und Thereza de Jesus Feu

Nilo Ab­bade wurde in Nova Al­meida, Serra, ES, ge­bo­ren. Er und seine Frau The­reza de Je­sus hat­ten 11 ei­gene Kin­der, zwei wei­tere wa­ren Fran­cisca und Glo­ria. Die ei­ge­nen Kin­der hies­sen: Ma­ria (Li­quinha), Pe­dro, An­to­nio (To­to­nio), Ere­mias (Lalá), Eu­ler (Le­leu), Her­mí­nio, Nilo Ab­bade Filho (Nilinho), Te­resa und Be­nedita. The­reza de Je­sus hatte eine Schwes­ter, die Chi­quinha hiess. Als Chi­quinha bei der Ge­burt von Fran­cisca starb, nah­men Nilo und The­reza die kleine Fran­cisca in ihre Fa­mi­lie auf. Sie wa­ren näm­lich ihre Pa­ten. Fran­cisca, Chi­chica ge­nannt, wurde wie ein ei­ge­nes Kind er­zo­gen und alle Kin­der nah­men sie nicht als Ku­sine, son­dern als Schwes­ter wahr. Des­we­gen ist sie im Stamm­baum auch in der Liste der Kin­der von Nilo Ab­bade und The­reza de Je­sus auf­ge­führt. Auch Bení­cias Bru­der Pe­dro hatte eine Toch­ter, Glo­ria, die eben­falls bei ih­ren Gross­el­tern Nilo und The­reza de Je­sus auf­wuchs. Auch sie be­fin­det sich im Stamm­baum als Schwes­ter von Bení­cia, ob­wohl Bení­cia ei­gent­lich die Tante von Glo­ria ist.

Aus dem Ta­ge­buch von Nilo Ab­bade Lecco oder sei­nem Vater

Au­gen­se­gen

Name des/der so­undso
Zwei ge­ben dich und drei neh­men dich weg. Es sind die drei Per­so­nen der Hei­li­gen Drei­fal­tig­keit Gott Va­ter, Gott Sohn und Gott Hei­li­ger Geist. Die hei­lige Anna ge­bar Ma­ria, Ma­ria ge­bar Je­sus und die hei­lige Iza­bel den hei­li­gen Jo­han­nes den Täu­fer. Wie diese Worte si­cher und tu­gend­haft sind, so nimm die­ses Auge oder die­ses Ge­bre­chen oder die­sen ge­fal­le­nen Schoß die­ses Knech­tes oder die­ser Magd un­se­res Herrn Je­sus Chris­tus weg. Amen. (Fort­set­zung auf Seite 13)

Benzimento traduto de Nilo Abbade Benício Lecco oder von dessen Vater

Ende der Seg­nung des Wein­stocks
Wie im An­fang, so auch jetzt und in Ewig­keit, Amen.
1 Va­ter­un­ser
1 Ave Ma­ria
1 Ehre sei dem Va­ter
Ge­of­fen­bart den 3 Per­so­nen der Hei­li­gen Drei­fal­tig­keit, dass die­ser Se­gen die Kraft ha­ben möge, diese Krank­heit von dem Auge die­ses Die­ners oder Die­ners un­se­res Herrn Je­sus Chris­tus zu ent­fer­nen, amen.

  1. Sep­tem­ber 1912

Ma­ria An­to­nia De Tof­fol (de Or­zes na pro­vín­cia de Bel­luno na re­gião do Ve­neto, Itá­lia), 45 anos de edade, mãe de 5 fil­hos, migrou no ano 1891 para Es­pí­rito Santo, ob­via­mente sem seu ma­rido Gio­vanni Faus­tini. De acordo com a lista de pas­sa­ge­i­ros do na­vio May­rink, Ma­ria An­to­nia De Tof­fol foi re­gis­trada com os fil­hos e a filha no dia 12 de fe­vereiro de 1891 com de­stino ao porto de Santa Cruz. No mo­mento da che­gada ao Bra­sil os fil­hos de Ma­ria An­to­nia De Tof­fol eram:

  1. An­to­nio Giu­seppe Faus­tini de 22 anos de edad (na­cido en­tão ca. 1869)
  2. Ma­ria Faus­tini de 20 anos de edad (na­cida en­tão ca. 1871)
  3. Vitto­rio Faus­tini de 16 anos de edad (na­codo en­tão ca. 1875)
  4. Afonso Gio­vanni Faus­tini de 6 anos (na­cido en­tão ca. 1885)
  5. Carlo Faus­tini de 4 anos (na­cido en­tão ca. 1887)

Con­forme ao re­gis­tro dos imi­gran­tes, pai e mãe de to­dos es­ses fil­hos eram Gio­vanni Faus­tini e Ma­ria An­to­nia De Tof­fol (de To­fol). To­dos os fil­hos e a filha na­ceram na Itá­lia. En­tão até 1886 o pai es­tava com a famí­lia. E de­pois? No ano 1891, quando a famí­lia Faus­tini-De Tof­fol migrou para o Bra­sil com o na­vio May­rink, a mãe de 45 anos (na­cida en­tão ca. 1845/46) era viúva ou seu ma­rido par­tiu mais cedo para o Bra­sil? Ele não apa­rece nas lis­tas de passageiros.

Mit dem An­schluss an das Kö­nig­reich Ita­lien ver­brei­tete sich das zen­tra­li­sierte Ver­wal­tungs­sys­tem, das we­ni­ger ef­fi­zi­ent war als das von den Ös­ter­rei­chern ein­ge­führte Sys­tem. Das städ­ti­sche Bür­ger­tum, das von der An­ne­xion be­geis­tert war, aber nach jahr­hun­der­te­lan­ger Fremd­herr­schaft po­li­tisch ah­nungs­los, war nicht in der Lage, eine klare Li­nie in der Agrar­ver­wal­tung zu ver­fol­gen. Es gab also keine Pro­duk­ti­ons­stei­ge­rung und die Be­din­gun­gen der Bau­ern blie­ben mi­se­ra­bel. Die ge­samte Pro­vinz, ein­schließ­lich Bel­luno, be­gann wirt­schaft­lich und so­zial zu ver­fal­len und wurde zu­neh­mend vom Rest der Re­gion iso­liert, so dass die Aus­wan­de­rung aus der Stadt er­heb­lich zu­nahm, und zwar nicht mehr nach Ös­ter­reich, son­dern in die hö­her ent­wi­ckel­ten eu­ro­päi­schen Län­der und nach Ame­rika, ins­be­son­dere nach Bra­si­lien. Es war eine Aus­wan­de­rung un­ter gro­ßen Op­fern und gro­ßen Schmer­zen: Die Aus­wan­de­rer wa­ren auf zwie­lich­tige und skru­pel­lose Per­so­nen an­ge­wie­sen, die sie nicht sel­ten zu Halb­skla­ven mach­ten. Die Aus­wan­de­rung hatte auch schwer­wie­gende Aus­wir­kun­gen auf Bel­luno: Die be­reits aus­ge­bil­de­ten und ge­schul­ten Hu­man­res­sour­cen wa­ren er­schöpft, so dass es schwie­rig war, ei­nen ge­wis­sen Le­bens­stan­dard auf­zu­bauen und zu hal­ten. (it:Wiki)

Am 29. Juni 1873 um 4.29 Uhr wurde die Stadt von ei­nem ver­hee­ren­den Erd­be­ben heim­ge­sucht. Die In­ten­si­tät lag zwi­schen dem neun­ten und zehn­ten Grad auf der Mer­calli-Skala, und die Aus­wir­kun­gen des Erd­be­bens be­tru­gen 6,3 auf der Rich­ter­skala. Von den 2010 Ge­bäu­den in der Ge­meinde stürz­ten 23 ein (dar­un­ter 4 Kir­chen) und 178 wur­den an­schlie­ßend ab­ge­ris­sen; au­ßer­dem wur­den 403 Ge­bäude re­no­viert und die üb­ri­gen Ge­bäude in­stand ge­setzt. Vier Men­schen star­ben, sie­ben wur­den ver­letzt, und 157 Fa­mi­lien (ins­ge­samt 771 Per­so­nen) wur­den ob­dach­los. (cf. it:wiki)

In der Zwi­schen­zeit wur­den in der Stadt ei­nige öf­fent­li­che Ge­bäude er­rich­tet, wie die Grund­schu­len und der Bahn­hof von Bel­luno (1886), so­wie ei­nige Stra­ßen und Brü­cken (eine wei­tere Brü­cke über den Piave stammt aus dem Jahr 1884) und ein Mi­li­tär­be­zirk (1909). Die Be­völ­ke­rung war je­doch ge­zwun­gen, sich wei­ter zu be­hel­fen, in­dem sie ver­suchte, die Land­wirt­schaft zu ent­wi­ckeln, mit dem Ge­nos­sen­schafts­we­sen zu ex­pe­ri­men­tie­ren, Ar­bei­ter- und Ver­si­che­rungs­ge­sell­schaf­ten zu grün­den und ei­nige Ver­tre­ter im Par­la­ment zu fin­den. Ei­nige Bei­spiele sind das Cai­roli-Asyl, das Ar­bei­ter­kin­der auf­nahm, oder die Ak­ti­vi­tä­ten von Don An­to­nio Sperti, der Wai­sen­kin­der von der Straße auf­nahm und sie in sei­ner Werk­statt in Stu­dium und Ar­beit ein­führte. (cf. it:Wiki)

Migration

Im 19. Jahr­hun­dert lebte nicht nur die ita­lie­ni­sche Be­völ­ke­rung, son­dern der größte Teil Eu­ro­pas in Ar­mut. Der Über­gang von ei­nem feu­da­len Pro­duk­ti­ons­mo­dell zu ei­nem ka­pi­ta­lis­ti­schen Sys­tem ver­ur­sachte auf dem eu­ro­päi­schen Kon­ti­nent viele Pro­bleme: Grund und Bo­den wa­ren in den Hän­den ei­ni­ger we­ni­ger Ei­gen­tü­mer kon­zen­triert, und es gab hohe Ver­mö­gens­steu­ern, so dass die Ei­gen­tü­mer oft ge­zwun­gen wa­ren, sich zu ver­schul­den, in­dem sie sich Geld lie­hen. Au­ßer­dem herrschte ein un­lau­te­rer Wett­be­werb mit den gro­ßen Land­gü­tern, der dazu führte, dass die Preise für die Er­zeug­nisse der Klein­bau­ern nicht mehr kos­ten­de­ckend wa­ren, so dass ein gro­ßer Teil der Ar­beits­kräfte ge­zwun­gen war, in an­dere auf­stre­bende In­dus­trie­zweige ab­zu­wan­dern, die nicht alle be­schäf­ti­gen konn­ten, und in den Städ­ten eine hohe Ar­beits­lo­sig­keit herrschte. In­fol­ge­des­sen wur­den Mil­lio­nen von ehe­ma­li­gen Land­be­sit­zern zu ein­fa­chen Ar­beits­kräf­ten in den gro­ßen Agrar­fa­bri­ken. Selbst die­je­ni­gen, die ihr Land wei­ter be­wirt­schaf­te­ten, konn­ten da­von nicht le­ben. Die­ses Pro­blem trat auch auf, weil Land an die Kin­der ver­erbt wurde: Wenn eine Fa­mi­lie sehr groß war, wurde ein Stück Land in sehr kleine Teile auf­ge­teilt, so dass kei­nes der Kin­der ein an­ge­mes­se­nes Ein­kom­men von sei­nem Feld er­zie­len konnte. (cf. Emi­gra­zione ita­liana in Bra­sile. In: Wi­ki­pe­dia italiana)

Im 19. Jahr­hun­dert wuchs die eu­ro­päi­sche Be­völ­ke­rung stark an (fast um das Zwei­ein­halb­fa­che), was die so­zia­len Pro­bleme auf dem Kon­ti­nent noch ver­schärfte. Im Ve­neto des 19. Jahr­hun­derts, der ita­lie­ni­schen Re­gion, aus der etwa 30 % der Ita­lie­ner nach Bra­si­lien aus­wan­der­ten, dar­un­ter auch die Fa­mi­lie Zam­per­lini, schrieb der His­to­ri­ker Emi­lio Franzina: «Die Men­schen konn­ten an Un­ter­ernäh­rung ster­ben, und die ein­zige Nah­rung für die Land­be­völ­ke­rung war Po­lenta, denn Rind­fleisch war ein My­thos und Brot aus Wei­zen­mehl we­gen sei­nes ho­hen Prei­ses un­er­schwing­lich». In an­de­ren Re­gio­nen Ita­li­ens und in an­de­ren eu­ro­päi­schen Län­dern war die Si­tua­tion nicht an­ders: Hun­ger und Elend mäh­ten Eu­ropa nie­der. Der eu­ro­päi­sche Bauer hatte eine große Liebe zu sei­nem Stück Land und sein gan­zes Le­ben drehte sich um die Pflege sei­nes Be­sit­zes. Seine Welt reichte nicht über die Ge­mein­schaft hin­aus, der er an­ge­hörte, und sein wirt­schaft­li­ches Ideal war die Selbst­ver­sor­gung. Der ame­ri­ka­ni­sche Kon­ti­nent er­scheint in die­sem Zu­sam­men­hang als eine Zu­kunft, von der Mil­lio­nen von Eu­ro­pä­ern träum­ten, die mit der Hoff­nung aus­wan­der­ten, Groß­grund­be­sit­zer zu wer­den. (vgl. Emi­gra­zione ita­liana. In: Wi­ki­pe­dia italiana)

So kam es, dass Mil­lio­nen eu­ro­päi­scher Bau­ern, die nichts an­de­res als ihr ei­ge­nes Land kann­ten, zu Aus­wan­de­rern wur­den. Zu­nächst such­ten sie in den Städ­ten nach Ar­beit. Spä­ter in den Nach­bar­län­dern, aber als sie sa­hen, dass es keine an­dere Mög­lich­keit gab, ent­schie­den sie sich für die Aus­wan­de­rung über den Ozean. Die Ver­ei­nig­ten Staa­ten von Ame­rika, Ka­nada und Ar­gen­ti­nien wa­ren Län­der, die eine große Zahl von Aus­wan­de­rern an­zo­gen. Bra­si­lien sei­ner­seits führte eine Art sub­ven­tio­nierte Ein­wan­de­rung ein, da die bra­si­lia­ni­sche Re­gie­rung die Ein­wan­de­rer be­zahlte, die ins Land ka­men. (vgl. Emi­gra­zione ita­liana. In: Wi­ki­pe­dia italiana)

Die ita­lie­ni­sche Aus­wan­de­rung hin­ter­liess auch kul­tu­relle Spu­ren: ita­lie­ni­sches Es­sen, aber auch in der Poe­sie und Mu­sik. In Mé­rica, Mé­rica, Mé­rica (auf You­tube) be­singt eine Mu­sik­gruppe aus dem Sü­den Bra­si­li­ens über Reise mit dem Dampf­schiff, dar­über, dass sie nichts aus­ser der Ehre hat­ten, eine li­te­ra­ri­sche Chiffe da­für, dass sie Op­fer ei­ner wirt­schaft­li­chen Krise wa­ren. Diese Über­sied­lung war kein Aben­teuer, wie wir es heute manch­mal ver­ste­hen, es war ein Über­le­bens­kampf. Das Lied La Bella Po­lenta (auf You­tube) er­zählt vom Grund­nah­rungs­mit­tel in der al­ten Hei­mat und vom Heimweh.

Si­gnor Succi be­ing ex­ami­ned by Phy­si­ci­ans, via Wi­ki­me­dia Commons

Gio­vanni Succi war ein Mann, der fas­tete, um zu es­sen! Das ist rich­tig. Wäh­rend die­ser Fas­ten­zeit durfte er nur un­be­grenzt Was­ser und ei­nige Trop­fen ei­nes ge­heim­nis­vol­len Eli­xiers trin­ken, des­sen Re­zept ihm an­geb­lich von ei­nem afri­ka­ni­schen He­xen­dok­tor ge­ge­ben wurde. Die Leute be­zahl­ten, um ihn zu se­hen, und schlos­sen Wet­ten ab, wie lange seine Auf­tritte dau­ern würden.

Gio­vanni Succi wurde 1850 in Ce­se­na­tico in eine wohl­ha­bende Fa­mi­lie hin­ein­ge­bo­ren (sein Va­ter be­saß ein Schiff­fahrts­un­ter­neh­men), und al­les deu­tete dar­auf hin, dass er und seine zwei Brü­der und zwei Schwes­tern ein an­ge­neh­mes Le­ben füh­ren würden.

Et­tore Xi­me­nes: Xilo­gra­fie Si­gnor Succi, 1886, Pu­blic do­main, via Wi­ki­me­dia Commons

Benícia in Europa

Versuch 1 mit Testimonials

Das ist ein­fach ein Ver­such. Was ich su­che, ist ei­gent­lich eine ein-/aus­kl­appare Box, die Text (und evtl. auch ein Me­dium ent­hält). Man sollte die Box aber auf- und zu­klap­pen können.
So­pie Reily, was soll das

Dieser Advanced Text ist ein weitere Versuch. Ich suche einen Block, den man aus- und einklappen kann.

Die­ser Count-Down-Block ist ein zu­sätz­li­cher Ver­such auf der Su­che nach ei­nem Block, der sich auf- und zu­klap­pen lässt. Of­fen­bar ein we­nig ge­frag­tes Tool.

Weiterer Versuch

Und hier folgt ein nor­ma­ler Ab­satz. Mal se­hen, ob sich der ir­gend­wie ein- und aus­blen­den lässt – aber nicht vom Ad­min, son­dern von al­len Betrachtern.

Dazu folgt hier eine Er­klä­rung, die ge­nau be­schreibt, was der Ti­tel, der oben an­ge­ge­ben ist, er­war­ten lässt. Sollte auf je­den Fall so sein. Der Block nennt sich ACCORDION.

Zwei­ter Titel

Und hier folgt der Ab­schnitt zum zwei­ten Ti­tel. Ich ver­mute mal, dass sich der zweite Ti­tel nicht se­pa­rat auf- und zu­klap­pen lässt. Je­den­falls sieht es hier in der Maske et­was an­ders aus.

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