Mittwoch, 16. August 2017. Ich ass um 6 Uhr schnell ein Brötchen und eine Goiaba. Für unseren Lunch bereitete ich zwei Sandwiches vor und packte sie ein. Um 6:30 Uhr holte mich Altamir in der Wohnung von Dona Benícia in Vitória, der Hauptstadt von Espírito Santo (ES), ab. Wir verstauten unser Gepäck in seinem Wagen und fuhren los. Die Reise führte über Cariacica, durch Santa Leopoldina, vorbei am Staudamm (barragem) und der <i>usina Hidrelética Suíça</i> am Rio Santa Maria und an der Pousada Suíça.

In Santa Teresa de Jetibá suchte Altamir ein Café. Er wollte einen Expresso. Das gab es nur bei der Tankstelle. Dort fragte ich die Verkäuferin, ob sie Deutsch verstehe. Sie verstand nichts. Als ich fragte, ob sie pomerano spreche, sagte sie auf portugiesisch ja, ein wenig, aber kein Deutsch. Sie habe zwei Jahr lang Deutsch in der Schule gehabt, aber nichts gelernt. Ich fragte sie, ob die Leute in Nova Suíça auch pomerano sprechen. Sie wusste nicht einmal, wo Nova Suíça ist.
Nach diesem Expresso fuhren wir weiter. Wir hielten erst um etwa 13:30 Uhr wieder an, um etwas zu essen. Dieser Halt war irgendwo an der Strecke des Rio Doce, wahrscheinlich schon im Teilstaat Minas Gerais (MG). Am Buffet bedienten wir uns, ich trank dazu noch einen Orangensaft. Nach unserem verspäteten Mittagessen fuhren wir weiter. Als wir am Strassenrand Cocos und eine kleine Imbissstube mit Agua de coco, Kokoswasser, wahrnahmen, hielt wir wieder an, um Kokoswasser zu trinken. Gestärkt fuhren wir weiter Richtung Governador Valadares, dann Guanhães. Leider gab es hier keine Wegweiser, die uns in der Stadt geholfen hätten, den Weg zu finden. Tamir bat eine Frau um Auskunft. Sie wusste nicht, wo es nach Serro geht. Wir hatten den Eindruck, dass sie nicht einmal wusste, dass es eine historisch bedeutende Stadt namens Serro in der Nähe (knapp 70 km) gab. Nach mehrmaligem Fragen und mit Hilfe des GPS fanden wir den Weg. An der Peripherie der Stadt sah ich einen Wegweiser, der nach Sabinópolis zeigte. Das war unser Weg. Er war hier sehr holprig. Am späteren Nachmittag erreichten wir Serro. Zuerst suchten wir eine Pousada. Die erste, die wir betraten und das Zimmer besichtigten, war uns zu einfach. Wir suchten eine andere. Bald fanden wir die Pousada de Quejo, die uns behagte. Wir bezogen unsere Zimmer: Ich im ersten Stock, Tamir im Untergeschoss.
Serro, MG
Dann schauten wir uns zu Fuss Serro an, schossen Fotos und betraten auch das Tourismusbüro. Die Angestellte dort lud uns zur Eröffnung einer Ausstellung anlässlich der 80-Jahr-Feier des IPHAN (Instituto do Patrimônio Histórico e Artístico Nacional) am nächsten Tag um 19 Uhr ein.
Da wir bald etwas essen wollten, suchten wir ein Restaurant. Das erste gefiel uns nicht. Es war eher zum Trinken und um das Fussballspiel am TV zu verfolgen. Wir fanden dann aber ein anderes, wo wir eine gemeinsame Pizza mit zwei verschiedenen sabores bestellten, dazu eine Flasche Original. Als der Kellner uns das Bier brachte, stellte er auch noch etwas zum Knabbern auf den Tisch. Es war eingesottene Schwarte vom Schwein oder so etwas Ähnliches. Ich mochte es nicht. Die Pizza schmeckte uns beiden gut. Beim Gehen sprach Tamir noch mit dem Garçon, Washington, über die verschiedenen Käse, die hier zu kaufen waren. Tamir informierte sich, wo er diesen Käse auch noch kaufen konnte. Er hatte von einem Käseladen gehört. Washington meinte, das sei in der Cooperative, gleich bei der Rodoviaria.
Donnerstag, 17. August. Am Morgen trafen wir uns wie vereinbart um 8 Uhr zum Frühstück. Das Frühstück war nicht gerade oppulent, aber es gab doch Mamão, Banane, heisses Wasser für Tee und natürlich Kaffee, Brötchen, verschiedene Kuchen und Joghurt. Das Frühstück wurde im Korridor des Untergeschosses eingenommen. Es gab nur 3 Vierertische. Nach dem Frühstück sendete ich noch einige Mitteilungen und Fotos per Whatsapp an Leida und Lucas.
Danach besichtigten wir noch die Igreja Matriz de Nossa Senhora da Conceição. Von dort gingen wir zum Regionalmuseum. Uns begleitete eine junge Museumsführerin, die uns alles erklärte, ohne sich in langfädigen Details zu verlieren. Es war interessant. Das Museum befindet sich in der casa dos Ottoni, einer Familie von nationaler Bedeutung.
Nach dem Museumsbesuch machten wir uns auf den Weg zuerst nach der Hippie-Stadt, wo es eigentlich wenig zu sehen gab. Auffallend war einzig, dass fast jedes zweite Haus eine Pousada war. Anschliessend fuhren wir zurück und kurz vor Serro nahmen wir dann den Weg nach der Cachoeira do Moinho, einem etwa 70 km von Serro gelegenen Wasserfall.
Dann fuhren wir wieder den Weg fast bis Serro zurück und bogen dann auf den gut 100 km langen Weg nach Diamantina ein. Dabei durchfuhren wir sehr abwechselungsreiches Bergland. Es gab ganze Hochebenen, die zwar steinig, felsig und grasbewachsen, aber dennoch unbewohnt und seltsam ungenutzt waren. Beeindruckend waren auch die eigenartigen Felsformationen.
Diamantina, MG
Schliesslich kamen wir in Diamantina an. Tamir hatte etliche Probleme, ins historische Zentrum zu finden. Die Signalisierung fehlt praktisch, und die GPS-Hilfe erwies sich infolge der Einbahnstrassen oft als falsch und irreführend. Schliesslich kamen wir bei der Kirche/Kathedrale an, fanden aber nicht sofort einen Parkplatz. Schliesslich stieg Tamir aus, um in einem Laden nach dem davorliegenden Parkplatz zu fragen, der frei war. Das war ein Parkplatz, der frei war und für den man eine Parkgebühr bezahlen musste. Er machte das und parktierte dann das Auto auf dieses Parkfeld.
Nun wollten wir zuerst essen. Schliesslich war zwei Uhr schon längst vorbei. Tamir suchte ein Restaurant, das er kannte, aber nicht auf Anhieb fand. Er fragte Einheimische, ohne den Namen des Restaurants zu kennen. So fanden wir das Restaurant, das gerade schliessen wollte und das apocalipse hiess. Der Angestellte liess sich dazu überreden nachzufragen, ob er noch zwei Gäste hereinlassen dürfe. Er kam mit positivem Bescheid.
Im Restaurant apocalipse erwartete uns ein überbordendes Buffet zum Selbstservice. Ich hielt mich vor allem an die Polenta und banana rápida. Ausserdem fiel mir eine Art Spinatsoufflé auf, das ich köstlich fand. Dazu tranken wir frisch gepresste Fruchtsäfte.
Nach dem Essen machten wir uns zu Fuss nochmals auf, die Stadt zu besichtigen. Tamir fiel das Gebäude der hiesigen Freimaurerloge auf. Natürlich posierte er davor. Ich schoss mit seinem Handy ein Foto. Er zeigte mir noch weitere Gebäude und Strassenzüge. Ich war beeindruckt.
Ich drängte ein wenig auf die Rückfahrt nach Serro. Denn ich wollte unbedingt die beeindruckende Strecke bei flachem Sonnenstand durchfahren. So machten wir uns denn wieder auf den Rückweg. Altamir wählte wieder den gleichen Weg über Datas.
IPHAN-Feier in Serro
Wir kamen in Serro bei Einbruch der Dunkelheit an, also etwa um 17:30 Uhr. Tamir lenkte das Auto direkt zur Igreja Santa Rita, wo ich einige Fotos vom nächtlichen Diamantina machte. Danach fuhren wir wieder zu unserer Pousada de Quejo. Wir konnten vor dem Kulturevent noch eine Dusche nehmen und uns umziehen. Wobei: Zum Umziehen hatte ich eigentlich nicht viel.

Mit einer Viertelstunde Verspätung traffen wir in der Chácara do Barão de Serro ein. Es gab am Eingang eine kurze Warteschlange, weil man sich in die Gästeliste einschreiben musste. Wir waren also nicht zu spät. Tamir meinte, gerade zur rechten Zeit. Als wir den Hof betraten, spielte die «Banda Santíssimo Sacramento». Danach gab es eine Begrüssungsansprache und weitere Reden. Im Anschluss an diese formelle Begrüssung und Einleitung begann eine geführte Besichtigung der Ausstellung «80 Jahre IPHAN». Dieser Teil war deshalb weniger interessant, weil es meines Erachtens im Verhältnis zu den Exponaten zu viele Textwände gab und die durch die Stellwände geformten Passagen zu eng waren, um so viele Besucher aufnehmen zu können. Ich interessierte mich denn auch mehr für das Haus, in dem wir uns befanden, in der Chácara do Barão de Serro. In der Küche stand ein wuchtiger Holzofen, teils gemauert, einige Teile wie Ofentüren, Ofenplatte mit Kochplatten, Ofenrohr ect. aus Metall.
Bald bereiteten sich die Capoeiristas vor. Mit Stühlen wurde ein Kreis
gebildet. Ich dachte eigentlich, dass die Stühle für die Zuschauer
gedacht seinen. Aber bald stellte ich fest, dass die Capoeira-Truppe
nicht nur aus einer Handvoll Mitglieder bestand, sondern etwa zwei
Dutzend Kinder, Jugendliche und Erwachsene beiderlei Geschlechts zählte.
Zuerst schlugen die Berimbaus den Rhythmus an. Nach einigen Takten
begann der Gesang mit dem Vorsänger, bald fielen die übrigen
Capoeiristas im Chor ein. Und der rituelle Tanz zweier Krieger oder
Sklaven begann.
Beim Gespräch mit
der Kommunikationsverantwortlichen der Gemeinde erfuhren wir noch mehr
über die Gegend. Ausserdem sorgten die Verantwortlichen dafür, dass wir
einen erfrischenden suco zu trinken bekamen und danach auch noch warmen caldo,
eine nahrhafte, heisse Fleischsuppe vermutlich mit Aipim/Manioc und
einigen Suppengemüsen. Sie schmeckte mir sehr. Wir hatten ja noch nichts
zu Abend gegessen. Das genügte mir aber vollauf.
Zurück in der Pousada meinte Altamir, er habe noch ein wenig Hunger. Ich wollte nichts mehr essen und begab mich dann ins Zimmer, wo ich nach einer Dusche auch bald einschlief.
Freitag, 18. August. Ich ging um 7:30 Uhr zum Frühstück, weil ich dachte, ich würde Tamir dort treffen. Er war nicht da. Anscheinend war er schon in der Stadt auf der Suche nach dem Käseladen. Ich frühstückte bis 8:15 Uhr, weil ich dachte, dass Tamir gegen 8 Uhr von seiner Einkaufstour zurückkehren und frühstücken würde. Er erschien nicht. Deshalb begab ich mich in mein Zimmer, um die Zähne zu putzen und meine Sachen zu packen. Dann klopfte ich an seine Zimmertür. Er war scheinbar immer noch unterwegs. Ich setzte mich in der Reception auf einen Sessel und schrieb in Whatsapp einige Nachrichten. Dann erschien Tamir, als ich die Hotelrechnung bezahlte.
Gegen 9 Uhr fuhren wir los. Er erklärte mir, warum er so lange in der Stadt unterwegs gewesen war. Er hatte die Coöperative, die Käse verkauft, schnell gefunden. Doch das Angebot war ziemlich dürftig. Sich auf die Information des Kellners Washington berufend, fragte er nach dem Produzenten, der speziellen Käse produzierte. Er bekam die Adresse. Das war noch weiter vom Stadtzentrum entfernt. Deshalb sei er zu Fuss wieder zurückgekommen, habe sein Auto genommen und sei damit zu dieser Adresse gefahren. Leider war das kein Laden. Der Käseproduzent selbst war nicht zu Hause. Seine Mutter zeigte ihm aber den queijo curado. Und tatsächlich schmeckte dieser Käse weit besser als die bisherigen, die man ziemlich ähnlich und nur wenig teurer in Vitoria im Supermarkt auch findet. Allerdings war der Preis für einen dieser kleinen Käselaibe nicht wie Washington, der Kellner, gesagt hatte, R$ 35, sondern R$ 60, also fast das Doppelte. Tamir kaufte deshalb nur einen Teil, nämlich für R$ 20.
Die Mutter des Käseproduzenten erzählte Tamir dann auch die Entstehungsgeschichte der Käseproduktion ihres Sohnes, der in einer ziemlich prektären Situation war, keine Arbeit hatte und deshalb beschloss, sich auf die Käseproduktion einzulassen. Also habe er das nötige Geschirr gekauft und sich das wichtigste Know-how angeeignet. Dazu musste er einen Kredit aufnehmen. Leider habe aber ein Pilz die Käseproduktion befallen und die ganze Arbeit und Investition zunicht gemacht, wie der Sohn anfänglich geglaubt habe. Er habe dann diesen Käse noch untersuchen lassen. Die Untersuchung ergab aber, dass der Pilz einer von denen sei, die zu geniessbaren Käsesorten gehören. Daraufhin sei er mit seinem Käse nach Frankreich an eine Käsemesse gefahren und habe mit seinen zwei Käsesorten Gold und Silber geholt. Jetzt hoffe er, mit dem Käseverkauf seine Kreditschulden abtragen zu können.
Vila Fantasma na Serra do Caroula, MG
Fahrt zur Kapelle mit schöner Aussicht. Wir mussten nach dem Weg fragen, obwohl Altamir nicht das erste Mal bei der Kapelle ist. Es gab drei Handwerker, Maurer, die ein Haus neben der Kapelle ausbesserten. Möglicherweise auch die Wasserversorgung, Toiletten etc., die zur Kapelle gehörten. Wir besichtigten zuerst die Kapelle. Sie ist sehr schlicht, der Altar aus Holz, eine kleine Empore. Danach bestiegen wir die felsige Kuppe mit dem grossartigen Rundblick auf die umliegenden Täler und Hügel.
Die rund hundert Häuser am Hang der capelinha sind ganzjährig unbewohnt, abgesehen von einzelnen Bewohnern an Wochenenden. Der Weiler wird deshalb auch als vila fantasma bezeichnet. Er gehört zur Gemeinde Serro.
Aber im Juni kommen alle Gläubigen, die ihre Häuser hier haben und bleiben eine Woche. Eingangs des letzten Jahrhunderts begannen Katholiken den steilen, 3km langen Aufstieg auf den Hügel, um von der Muttergottes Schutz und Wunder zu erbitten. In dem Masse wie sie die Gnade der Muttergottes spürten, vergrösserte sich das Universum der Pilgerschar. Die Botschaft verbreitete sich und zog Fremde von weit her an. Aus diesem Grund errichtete ein Gläubiger, José Osvaldo de Gulim, ein Kreuz auf dem Hügel. Wenig später erbaute er und drei Männer, Expedito, José und Nicodemos, eine Kapelle auf dem von Romão Eduardo gespendeten Grundes. So entstand das santuário de Nossa Senhora das Dores.
Jedes Jahr im Juni wird während einer ganzen Woche zu Ehren der Muttergottes gefeiert und gebetet. Anfänglich stiegen die Gläubigen jeden Tag den beschwerlichen, staubigen Weg morgens hinaus und abends wieder hinunter, um zu Hause zu übernachten. Um diese umständlichen Verschiebungen zu vermeiden, hatten Gläubige die Idee, Hütten am Hügel der capelinha zu bauen. Viele erhoben sich bald rund um die Kirche. Diese Hütten waren einfache Bauten, die meisten mit einem Zimmer, denn sie dienen nur während der Jubiläumswoche. Die Bewohner der Region nannten diese provisorischen Hütten barraquinhas. Die ersten waren aus Holz, Segeltuch und sapê, ohne jeden Konfort. Später folgten solidere Häuschen aus Fachwerk (adobe) oder Backsteinen. Sie gehören der Kirchgemeinde und sind ausser einem neben der Kapelle nicht ganzjährig bewohnt. Darin wohnt dona María do Amparo Silva Santo, 63 Jahre, der Gatte, seu Damião, und eines der acht Kinder des Paares, Iago, 20 Jahre. «Wer den Grund spendete für den Bau der Kapelle, das war mein Schwager.» sagt die Frau.
Conceição do Mato Dentro, MG
Schliesslich fuhren wir wieder den Hügel runter. Von nun an ging es fast immer über Erdstrassen. Eine wunderbare Landschaft. In Conceição do Mato Dentro fuhren wir auf den Kirchhügel, um eine Rast einzulegen. Wir besichtigten die Pfarrkirche Paróquia Bom Jesús de Matozinhos. Wir liessen uns ziemlich viel Zeit. Von hier aus genoss man einen schönen Überblick über die Besiedlungen. Die Kirche schmücken schöne Glasfenster. Eines davon stellt möglicherweise die Heilige Stadt dar, eingebettet in die Landschaft von Conceição do Mato Dentro mit einer Kirche auf dem Hügel, wo Bom Jesús de Matozinhos steht. Also eine Anspielung auf die Pfarrkirche. Ein anderes stellt Szenen aus dem Leben Christi dar, so z. B. den triumphalen Einzug Christi auf einem Esel in Jerusalem oder gleich darunter Christus vor dem Statthalter Pontius Pilatus (vgl. Foto rechts).
Nach mindestens einer halben Stunde nahmen wir die Reise wieder in Angriff. Wieder verliessen wir bald die asphaltierte Strasse und fuhren über Erdstrassen.
Zu Mittag assen wir in der «Estancia da Serra» mit herrlicher Weitsicht. Nachdem wir wieder einige Kilometer weiter gefahren waren, kamen wir am Fuss jenes Berges an, auf den wir eigentlich auch gern gefahren wären. Aber es war schon spät, der Weg nicht ganz eindeutig. Deshalb verzichteten wir darauf. Weiter ging es über Erdstrassen bis nach Ibirama und darüber hinaus. Nachdem wir im Dunkeln einige Zeit gefahren waren und an einer Raststätte in der Nähe von João Monlevado eine Erfrischung getrunken hatten, gelangten wir in der Nähe von Abre Campo zu einem Hotel an der Bundesstrasse. Es war das Hotel Memorial Cotochés. Hier bezog jeder ein Zimmer. Ich legte mich bald schlafen.

Rückfahrt von Abre Campo, MG nach Vitória, ES
Samstag, 19. August. Wir frühstückten im etwas kalt wirkenden, geräumigen Hotelrestaurant, wo einige Reisende der vorgelagerten Tankstelle einen kurzen Halt einschalteten oder im Verkaufsbereich ein Souvenir oder etwas Käse, Cachaça oder dergleichen kauften. Das Frühstücksbuffet war recht bescheiden. Einen Tee zu machen, dauerte so lange, dass ich die ersten Brötchen längst gegessen hatte.
Dann fuhren wir wieder los. Nun ging es relativ zügig. Denn wir fuhren ja auf der BR262. So fuhren wir praktisch ununterbrochen, stundenlang.
Schliesslich kamen wir wieder in den Bundesstaat Espírito Santo. Kurz nach der Grenze, einige Kilometer vor Ibatiba, ES, schalteten wir einen Halt ein. Es war in der «Casa do Teeiro», dem rustikalen Café, das ich bereits kannte. Als wir drinnen Platz genommen hatten, wollte ich mein Handy hervornehmen und musste feststellen, dass ich es im Hotel Memorial Cotochés in Abre Campo vergessen hatte. Sofort telefonierte Tamir mit dem Hotel und bekam die Antwort, dass sie das Handy sichergestellt und schon vor Stunden versucht hatten, uns telefonisch zu erreichen. Aber auch Tamir hatte sein Handy ausgeschaltet. Der Herr am Telefon schlug vor, mein Handy nach Vitória zu schicken. Da ich aber in wenigen Tagen in die Schweiz zurückzufliegen hatte, wollte ich das nicht riskieren. Ich schlug vor, dass sie mein Handy direkt in die Schweiz schicken. Später gab Tamir meine Adresse durch. Mein Handy wurde mir per Post wenige Tage nach meiner Ankunft in der Schweiz wohlbehalten zugestellt.
Wir kamen nach dem Eindunkeln in Vitória, ES, an.