Benícia Lecco Zamperlini

Benícia Lecco Zamperlini, geboren am 4. März 1926 im Dorf Guaraná, Distrikt Riberão, Bundesstaat Espírito Santo, Brasilien, als Tochter des Nilo Abbade Benício Lecco und seiner Gattin Thereza de Jesus, starb am 22. April 2022 in Vitória, ES, Brasilien. Ihr Grab befindet sich auf dem Friedhof São João Batista in Aracruz, ES, Brasilien.
Benícia wuchs zusammen mit 4 Brüdern und 4 Schwestern in Guaranã auf. Francisca, die eine Schwester war genau genommen eine Cousine. Weil deren Mutter aber bei Franciscas Geburt verstarb, nahmen Benícias Eltern die kleine Francisca in ihre Familie auf und erzogen sie wie die eigenen Kinder. So wurde Francisca von ihren Geschwistern nicht Cousine, sondern Schwester genannt.
Geschichte
Die Familie Lecco stammt, wie der Name verrät, aus Oberitalien. Auch die Familie des früh verstorbenen José Zamperlini stammt aus Italien, aus Vigasio bei Verona. Beide Familien emigrierten nach Brasilien.
Die Familie Zamperlini wanderte vermutlich in den 1890er Jahren von Vigasio bei Verona nach Vitória in Espírito Santo aus. Dokumentiert ist, dass sich Cesare Augusto Zamperlini, geboren am 11. März 1873, im Alter von 21 Jahren, mit seiner Frau Liberata Italia Bonetti, 29 Jahre [sic! im Projeto Imigrantes APEES, Alter vielleicht willentlich gefälscht, um Minderjährigkeit zu vertuschen) mit der Tochter (noch Baby) Teresa Zamperlini in Genua am 10. November 1894 auf dem Dampfschiff Matteo Bruzzo einschiffte. Auf dem gleichen Dampfschiff reiste auch Umberto Zamperlini, ebenfalls aus Vigasio, mit seiner Frau Rosa Costa, 25jährig, und seinem Töchterchen Gioconada Zamperlini, alle mit dem gleichen Reiseziel. Am 6. Dezember 1894 verliess das junge Paar das Schiff im Hafen von Vitória, Espírito Santo, und übernachtete in der Hospedaria dos Imigrantes Pedra D’Agua. Ziel der Reise war das Unternehmen Córrego Gabriel Emilio im Núcleo colonial Moniz Freire (nicht zu verwechseln mit der heutigen Gemeinde Moniz Freire) in Rio Doce, ES.
Das Dampfschiff Vapor Golconde wurde in Frankreich von der Firma Forges & Chantiers de la Mediterranée de Seyne für die Gesellschaft Freissinet gebaut. Im November 1882 war das Schiff seetüchtig. 1884 kaufte Matteo Bruzzo das Schiff und taufte es auf den Namen des Besitzers, Matteo Bruzzo, um. Ihre erste Reise nach Brasilien unternahm das Schiff am 3. Februar 1884. Im Juli des gleichen Jahres gründete Matteo Bruzzo mit dem Kauf des Schiffes Nord América mit einem weiteren Teilhaber die Genossenschaft La Veloce.

Tatsächlich wurde das Leben in der Siedlung nicht einfacher. 1895 ereigneten sich skandalöse Vorkommnisse. War das noch vor der Ankunft der Zamperlinis oder gerade danach? Was passierte genau? Wer waren die Beteiligten? Gab es Opfer? Jedenfalls verbot die italienische Regierung 1896 die Auswanderung nach Espírito Santo.
Nach amtlichen Angaben kam Cesare Augusto Zamperlini mit seiner Frau Liberata Italia Bonetti und der ältesten Tochter im Dezember 1895 im Hafen von Vitória, ES, an. Zu dieser Zeit war Liberata Italia mit ihrem zweiten Kind schwanger. Laut den gleichen Angaben verliess die in über einem Jahrzehnt weiter gewachsene Familie Brasilien wieder Richtung Italien im Jahr 1913. Warum entschied die Familie 1913, wieder in ihre alte Heimat zurückzukehren? Was erhofften sie von ihrer Rückwanderung nach Italien? 1914 emigierte die Familie erneute nach Espírito Santo. Welche Rolle spielte der Ausbruch des Ersten Weltkriegs für die erneute Auswanderung nach Brasilien? Wohin zog die Familie dieses Mal in Espírito Santo? Konnten sie in ihr 1913 verlassenes Haus zurückziehen? Wovon lebte die Familie?
Einige Familienmitglieder im Detail
Im Folgenden geben wir Angaben zu einigen Familienmitgliedern. Diese Angaben sind nicht urkundlich belegt, sondern beruhen auf mündlich tradierter Erzählung.
Cesare Augusto und Liberata Italia Zamperlini Bonetti
Von Cesare Augusto und seiner Frau Liberata Italia Zamperlini Bonetti wissen wir, dass sie von Vigasio, Provinz Verona, in Italien nach Espírito Santo eingewandert sind. Ihre Kinder sind: Teresa, Clarice, Giuseppe, Attilio und Umberto.
Attilio und Antonieta Diolinda Rossone
Attilio schrieb seinen Namen noch italienisch mit Doppel‑T. Dem Namen seiner Frau begegnet man auch als Deolinda Rossoni. Ihre Eltern hiessen Francesco Rossone oder Rossoni und Maria Faustini. Das sind ebenfalls italiensiche Familiennamen. Ob sie selbst oder ihre Eltern oder Grosseltern aus Italien nach Brasilien eingewandert sind, wissen wir nicht. Nicht bekannt ist ausserdem, wieviele Geschwister Antoniete Deolinda hatte. Auf jeden Fall waren Attilio und Antonietta Diolinda die Eltern von José Zamperlini Sobrinho, Nilza (María), Conceição, der Zwillinge Luzia und Sebastião, von Olga und Dalva.
Antonio da Rosa Loureiro Lecco und Maria Soares Lecco
Die Namen da Rosa Leoreiro und Soares klingen portugiesisch, während Lecco italienischer Herkunft ist. Wie es scheint, entstammt Antonio da Loureiro Lecco aus einer portugiesisch-italienischen Familie. Das deutet darauf hin, dass er selbst bereits in Brasilien geboren wurde und möglicherweise ein Elternteil aus Italien eingewandert und in eine portugiesischstämmige Familie eingeheiratet hatte.
Nilo Abbade Benício Lecco und Thereza de Jesus Feu
Nilo Abbade wurde in Nova Almeida, Serra, ES, geboren. Er und seine Frau Thereza de Jesus hatten 11 eigene Kinder, zwei weitere waren Francisca und Gloria. Die eigenen Kinder hiessen: Maria (Liquinha), Pedro, Antonio (Totonio), Eremias (Lalá), Euler (Leleu), Hermínio, Nilo Abbade Filho (Nilinho), Teresa und Benedita. Thereza de Jesus hatte eine Schwester, die Chiquinha hiess. Als Chiquinha bei der Geburt von Francisca starb, nahmen Nilo und Thereza die kleine Francisca in ihre Familie auf. Sie waren nämlich ihre Paten. Francisca, Chichica genannt, wurde wie ein eigenes Kind erzogen und alle Kinder nahmen sie nicht als Kusine, sondern als Schwester wahr. Deswegen ist sie im Stammbaum auch in der Liste der Kinder von Nilo Abbade und Thereza de Jesus aufgeführt. Auch Benícias Bruder Pedro hatte eine Tochter, Gloria, die ebenfalls bei ihren Grosseltern Nilo und Thereza de Jesus aufwuchs. Auch sie befindet sich im Stammbaum als Schwester von Benícia, obwohl Benícia eigentlich die Tante von Gloria ist.

Augensegen
Name des/der soundso
Zwei geben dich und drei nehmen dich weg. Es sind die drei Personen der Heiligen Dreifaltigkeit Gott Vater, Gott Sohn und Gott Heiliger Geist. Die heilige Anna gebar Maria, Maria gebar Jesus und die heilige Izabel den heiligen Johannes den Täufer. Wie diese Worte sicher und tugendhaft sind, so nimm dieses Auge oder dieses Gebrechen oder diesen gefallenen Schoß dieses Knechtes oder dieser Magd unseres Herrn Jesus Christus weg. Amen. (Fortsetzung auf Seite 13)

Ende der Segnung des Weinstocks
Wie im Anfang, so auch jetzt und in Ewigkeit, Amen.
1 Vaterunser
1 Ave Maria
1 Ehre sei dem Vater
Geoffenbart den 3 Personen der Heiligen Dreifaltigkeit, dass dieser Segen die Kraft haben möge, diese Krankheit von dem Auge dieses Dieners oder Dieners unseres Herrn Jesus Christus zu entfernen, amen.
- September 1912
Migration
Im 19. Jahrhundert lebte nicht nur die italienische Bevölkerung, sondern der größte Teil Europas in Armut. Der Übergang von einem feudalen Produktionsmodell zu einem kapitalistischen System verursachte auf dem europäischen Kontinent viele Probleme: Grund und Boden waren in den Händen einiger weniger Eigentümer konzentriert, und es gab hohe Vermögenssteuern, so dass die Eigentümer oft gezwungen waren, sich zu verschulden, indem sie sich Geld liehen. Außerdem herrschte ein unlauterer Wettbewerb mit den großen Landgütern, der dazu führte, dass die Preise für die Erzeugnisse der Kleinbauern nicht mehr kostendeckend waren, so dass ein großer Teil der Arbeitskräfte gezwungen war, in andere aufstrebende Industriezweige abzuwandern, die nicht alle beschäftigen konnten, und in den Städten eine hohe Arbeitslosigkeit herrschte. Infolgedessen wurden Millionen von ehemaligen Landbesitzern zu einfachen Arbeitskräften in den großen Agrarfabriken. Selbst diejenigen, die ihr Land weiter bewirtschafteten, konnten davon nicht leben. Dieses Problem trat auch auf, weil Land an die Kinder vererbt wurde: Wenn eine Familie sehr groß war, wurde ein Stück Land in sehr kleine Teile aufgeteilt, so dass keines der Kinder ein angemessenes Einkommen von seinem Feld erzielen konnte. (cf. Emigrazione italiana in Brasile. In: Wikipedia italiana)
Im 19. Jahrhundert wuchs die europäische Bevölkerung stark an (fast um das Zweieinhalbfache), was die sozialen Probleme auf dem Kontinent noch verschärfte. Im Veneto des 19. Jahrhunderts, der italienischen Region, aus der etwa 30 % der Italiener nach Brasilien auswanderten, darunter auch die Familie Zamperlini, schrieb der Historiker Emilio Franzina: «Die Menschen konnten an Unterernährung sterben, und die einzige Nahrung für die Landbevölkerung war Polenta, denn Rindfleisch war ein Mythos und Brot aus Weizenmehl wegen seines hohen Preises unerschwinglich». In anderen Regionen Italiens und in anderen europäischen Ländern war die Situation nicht anders: Hunger und Elend mähten Europa nieder. Der europäische Bauer hatte eine große Liebe zu seinem Stück Land und sein ganzes Leben drehte sich um die Pflege seines Besitzes. Seine Welt reichte nicht über die Gemeinschaft hinaus, der er angehörte, und sein wirtschaftliches Ideal war die Selbstversorgung. Der amerikanische Kontinent erscheint in diesem Zusammenhang als eine Zukunft, von der Millionen von Europäern träumten, die mit der Hoffnung auswanderten, Großgrundbesitzer zu werden. (vgl. Emigrazione italiana. In: Wikipedia italiana)
So kam es, dass Millionen europäischer Bauern, die nichts anderes als ihr eigenes Land kannten, zu Auswanderern wurden. Zunächst suchten sie in den Städten nach Arbeit. Später in den Nachbarländern, aber als sie sahen, dass es keine andere Möglichkeit gab, entschieden sie sich für die Auswanderung über den Ozean. Die Vereinigten Staaten von Amerika, Kanada und Argentinien waren Länder, die eine große Zahl von Auswanderern anzogen. Brasilien seinerseits führte eine Art subventionierte Einwanderung ein, da die brasilianische Regierung die Einwanderer bezahlte, die ins Land kamen. (vgl. Emigrazione italiana. In: Wikipedia italiana)
Die italienische Auswanderung hinterliess auch kulturelle Spuren: italienisches Essen, aber auch in der Poesie und Musik. In Mérica, Mérica, Mérica (auf Youtube) besingt eine Musikgruppe aus dem Süden Brasiliens über Reise mit dem Dampfschiff, darüber, dass sie nichts ausser der Ehre hatten, eine literarische Chiffe dafür, dass sie Opfer einer wirtschaftlichen Krise waren. Diese Übersiedlung war kein Abenteuer, wie wir es heute manchmal verstehen, es war ein Überlebenskampf. Das Lied La Bella Polenta (auf Youtube) erzählt vom Grundnahrungsmittel in der alten Heimat und vom Heimweh.

Giovanni Succi war ein Mann, der fastete, um zu essen! Das ist richtig. Während dieser Fastenzeit durfte er nur unbegrenzt Wasser und einige Tropfen eines geheimnisvollen Elixiers trinken, dessen Rezept ihm angeblich von einem afrikanischen Hexendoktor gegeben wurde. Die Leute bezahlten, um ihn zu sehen, und schlossen Wetten ab, wie lange seine Auftritte dauern würden.
Giovanni Succi wurde 1850 in Cesenatico in eine wohlhabende Familie hineingeboren (sein Vater besaß ein Schifffahrtsunternehmen), und alles deutete darauf hin, dass er und seine zwei Brüder und zwei Schwestern ein angenehmes Leben führen würden.

Benícia in Europa
Dieser Advanced Text ist ein weitere Versuch. Ich suche einen Block, den man aus- und einklappen kann.
Weiterer Versuch
Und hier folgt ein normaler Absatz. Mal sehen, ob sich der irgendwie ein- und ausblenden lässt – aber nicht vom Admin, sondern von allen Betrachtern.